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Februar 2009

Die Bären

Die Gewinner der diesjährigen Berlinale stehen fest. Es war eine der emotionalsten Preisverleihungen der letzten Jahre. Besonders sprachlos waren Maren Ade und Birgit Minichmayr über die Preise für "Alle Anderen" und Adrián Biniez, der für sein Debut "Gigante" gleich drei Preise holte.

Hier der Überblick über die offiziellen Preise der Berlinale 2009:

Goldener Bär für den besten Film

"La teta asustada / The Milk Of Sorrow" von Claudia Llosa

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Preise der Unabhängigen Jurys

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Die Preisverleihung der unabhängigen Jurys in der Landesvertretung des Saarlands hat Tradition. Sie ist oft auch ein Indikator, wer heute Abend einen Bären bekommen könnte. Danach läge Hans Christians Schmid ganz weit vorne. Er wurde gleich mit drei Preisen bedacht.

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Panorama-Publikumspreis vergeben

Für ihre Polit-Doku-Satire "The Yes Men Fix the World" erhalten Andy Bichlbaum, Mike Bonanno und Kurt Engfehr den von Radio Eins, dem Tip und der Panomara-Sektion vergebenen Publikumspreis. Die Panorama-Zuschauer wählten den Film auf Platz 1 vor "Welcome" von Philippe Lioret und "Der Knochenmann" von Wolfgang Murnberger. Insgesamt wurden über 21.000 Stimmen abgegeben. Die Preisverleihung findet am morgigen Sonntag um 17 Uhr im Cinemaxx 7 statt.

"North / Nord" von Rune Denstad Langlo

Roadmovie abseits der Straße

Schneelandschaften und eine Art moderner norwegischer Cowboy, der begleitet von Country Musik durch diese Stille unterwegs ist. Er will nach Norden, ohne genau zu wissen, was er dort tun wird. Nur hinkommen will er, und hat damit das gute alte Motto Der Weg ist das Ziel wieder zum Leben erweckt.

Lange habe nicht mehr die Wiederauferstehung eines Helden mit soviel Humor, Traurigkeit und Alkohol gesehen. Toll.

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Tips & Favorites der festivalblog Redaktion

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Unsere Wetten auf die Bären 2009:

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"Sweetgrass" von Lucien Castaing-Taylor und Ilisa Barbash

Das Blöken der Schafe

Das Schaf hat es nicht einfach. Es muss mit dem Klischee leben ziemlich verblödet zu sein. Dabei stimmt das gar nicht. Schafe sind nicht dumm. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sie die gleichen Hirnstrukturen besitzen wie Menschen. Mit „Sweetgrass“ bringen uns die Regisseure Lucien Castaing-Taylor und Ilisa Barbasheine eine weitere unbekannte Seite des Schafs näher. Nach zwei Stunden ihres Films, sind wir auch von der Ästhetik unser wolligen Freunde begeistert.

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"Katalin Varga" von Peter Strickland

Katalin Varga mag einer der absonderlichsten Filme im Wettbewerb dieser Berlinale sein; einer der besten ist er sicherlich nicht. Dafür scheinen Geschichte und Erzählform viel zu unentschieden und klischeebeladen.

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"Deutschland 09 - 13 Kurze Filme zur Lage der Nation" von vielen Regisseuren

13 kurze Filme, die zusammen Deutschland 2009 beschreiben wollen. Episodenfilme von sehr unterschiedlichen deutschen Regisseuren. Zuletzt versuchte „Paris je t‘aime“ die Stadt Paris zu fassen zu bekommen, oder vor einigen Jahren der Film 9/11, der versuchte, die Welt nach dem 11. September filmisch zu durchwandern.
Nun also Deutschland ’09. ...2009 , das Superwahl-Jubiläums Jahr: 20 Jahre Wende, 20 Jahre Love Parade, 60 Jahre BRD (die DDR bleibt auf immer 40) und 250 Jahre Schiller - und 100 Jahre Heinz Erhard.
Und dann ist dieser Film auch noch ein Remake, nämlich von Kluges, Fassbinders, Schlöndorffs u.a. „Deutschland im Herbst“ - ebenfalls etwas mehr als 30 Jahre her. Und Herbst ist jetzt ja auch wieder - irgendwie. Aber etwa 10 der 13 Beiträge sind langweilig, viel zu naheliegend, uninspiriert und bieder.

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"Soul Power" von Jeffrey Levy-Hinte

"Soul Power“ mit diesem Song eröffnen der Godfather of Soul and the Mighty JBs den Film, mit “Say it Loud (I’m black and Proud)” beenden sie die Dokumentation über das Soul Power-Festival 1974 in Kinshasa im Rahmenprogramm zum “Rumble in the Jungle” Ali vs. Frazier. Jeffrey Levy-Hinte hat aus mehreren Tagen Filmmaterial – allein 12 Stunden Konzert-Footage – einen Musikfilm im cinema verité Stil gemacht, der einen auf eine Klassenfahrt der Elite-Soulschule nach Zaire mitnimmt. Dabei sind neben James Brown, Bill Withers, Miriam Makeba, B.B. King und die Spinners in einer Soundqualität, die sich mit den besten Musikfilmen von heute messen kann.

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"Little Joe" von Nicole Haeusser

Joe Dallesandro war der erste Schauspieler, der sich in den Kunstfilmen von Warhols Factory auszog und "full-frontal“ vor der Kamera agierte. Nach drei Filmen ("The Loves of Ondine“, "Lonesome Cowboys“, "Flesh“) war er 1968 eine Sex-Ikone und spukte fürderhin durch die Köpfe von Männern und Frauen des Underground. Dallesandro – wegen seines Tattoos auf dem rechten Oberarm nur "Little Joe“ genannt – sah und sieht das alles mit erfrischender Gelassenheit. "So? Das war also Kunst?“, fragt er im Dokumentarfilm von Nicole Häusser. "Meine frühen Aktfotos waren Pornographie und im Film ist es Kunst? Na gut.“

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"Rage" von Sally Potter

Einer nach dem anderen stehen sie auf: die Presseleute bei der Filmvorführung von "Rage". Wohl keine Kunst mehr gewöhnt, möchte man ihnen hinterherrufen. Im Schreibzimmer des Pressezentrums fragt mich später eine der „Frühaufsteher“: "Hat sich irgend etwas geändert? Wurden weiter Menschen vor einem farbigen Hintergrund abgefilmt?". Nein, es hat sich nichts gerändert. Und genau das ist das Tolle an Sally Poters „Rage“.

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"Happy Tears" von Mitchell Lichtenstein

Happy Tears, Sad Film

Wenn ein Film viele Fragen aufwirft, dann ist es in der Regel ein guter Film. „Happy Tears“ ist irgendwie anders, obwohl mir einige Fragen einfallen: Was um alles in der Welt hat er im Wettbewerb der Berlinale zu suchen? Warum wurde er überhaupt gedreht? Und was ging in Christoph Schlingensief vor, als er diesen Film ansehen musste?

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"Rabioso sol, rabioso cielo / Raging Sun, Raging Sky" von Julián Hernández

Wortloses Bumm-Bumm in Schwarz-Weiß

Ok, ein Stummfilm über Sex in Schwarz/Weiß. Erst ein hetero, dann homo Paare. Keine Figur spricht mit der anderen, spricht überhaupt. Es sind Stimmen da, die aus dem Kopf vielleicht kommen, Alltagsdinge denken, ohne Zusammenhang. Das Schwarz/Weiß wird mit viel Gegenlicht und Schärfenwechsel inszeniert, starke Kontraste. Ja, ganz schön anzusehen, aber es fehlt auch hier ein Zusammenhang, oder jedenfalls ist der erkennbare reichlich prätentiös. Die einen (das hetero Paar) treffen sich in einer Westside Story-artigen Szene auf einer Brücke, tanzen im Regen und vögeln sich dann die Seele aus dem Leib. Die Schwulen finden sich in schmierigen Toiletten und Kinos, immer die Angst entdeckt zu werden. Ja und weiter?

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"Letters to the President" von Petr Lom

Briefe an den Weihnachtsmann

Es war klar: es geht um Iran und da schlagen die Emotionen hoch. Meist aus Uninformiertheit, oft aus Ignoranz, fast immer dogmatisch. Dem Filmemacher wird der total unlogisch Doppelvorwurf gemacht: 1. DASS er den Film gemacht hat und 2. regten sich Leute auf, dass er NICHT gezeigt hat, was sie sehen wollten. Was wir alle aber doch wissen: die Menschenrechtsverletzungen, die Verfolgung von Homosexuellen, Intellektuellen, von Opposition und kritischen Geistlichen. Sie kritisieren die Todesstrafe und die Zensur. Diese Leute meinen es ja gut. Aber bekanntermaßen ist das Gegenteil von „gut“ sehr oft „gut gemeint“. Sie kritisieren richtige Dinge, nur ging es in diesem Film um etwas anderes. Und hätten sie zugeschaut, hätten die Aktivisten etwas lernen können.

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"The Dust of Time" von Theo Angelopoulos

Lieber Theo Angelopoulos, es tut mir leid, aber diesmal kann ich es verstehen, dass nach der Pressevorführung der Kinosaal nur noch halb gefüllt war. Der Versuch, eine 50 Jahre umspannende Liebes- und Familiengeschichte in miteinander verschobenen Zeitebenen auf drei Kontinenten zu erzählen, misslingt gründlich.

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"La teta asustada / The Milk Of Sorrow" von Claudia Llosa

Vier Hochtzeiten und ein Todefall

Was in Erinnerung bleibt sind drei Dinge: die Langsamkeit der Figuren und ihre Stille, die Treppe und der beschwerliche Weg über den kahlen Bergrücken, und wie die Hauptfigur die pinkfarbenen Kartoffeltriebe der Kartoffel in ihrer Vagina mit einer Nagelschere abknipst. Warum sie am Ende diese Kartoffel entfernt, warum sie die Mutter am Meer beerdigt, nachdem sie wochenlang unterm Bett gammelte, warum diese Figur die irrationale Angst überhaupt hat, das ist mir irgendwie nicht klar geworden. Muss es ja auch nicht, klar werden im Sinne von begreifen, aber mitfühlen will ich doch - auch das wurde einem schwer gemacht.

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"My One and Only" von Richard Loncraine

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Endlich mal ein so richtig schön beschwingter Film: In Richard Loncraines „My One and Only“ folgen wir Renée Zellweger, wie sie als frisch getrennte Ehefrau mit ihrer beiden halbwüchsigen Söhnen im Gepäck in einem babyblauen Cadillac „El Dorado“ quer durch Amerika heizt, um das Glück im allgemeinen und einen neuen Ehemann im besonderen aufzustöbern. Der Film hat Flow und gute Musik, der Film hat das richtige Tempo, er hat eine Menge wundervolle One-Liners zu bieten und er erzählt eine Geschichte, die ans Herz geht, ohne kitschig zu werden.

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"Milk" von Gus van Sant

Zwischen den deprimierenden Auftaktszenen von „Milk“ – körnige schwarz-weiß Fernsehbilder aus dem Florida der 60er-Jahre – in denen Männer, die verzweifelt ihre Gesichter zu verbergen suchen von Polizisten in einen Transporter gezerrt werden, nur weil diese Männer schwul sind – und den Schlussbildern, in denen tausende Menschen sich in San Francisco mit dem ermordeten Harvey Milk solidarisieren, liegen 128 Filmminuten, ein Politikerleben und eine gesellschaftliche Revolution. Natürlich ist die Ermordung eines Menschen auch etwas Deprimierendes, aber diese Solidaritätsgeste war 1979 nicht nur eine der Trauer, sondern auch eine der Hoffnung: Harvey Milk hatte in nur sieben Jahren etwas für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben erreicht, dass sich durch Gewalt nicht rückgängig machen lässt.

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"Wir sind schon mittendrin" von Elmar Szücs

Mittendrin und immer ein bisserl' neben der Spur

Sind wir die Generation Unentschieden, wie der Regisseur es nennt? Und wer ist "wir"? Die Jungs in dem großartigen Dokumentarfilm von Elmar Szücs sind alle 29, kurz vor Dreißig, die magische Grenze, wo man dann wohl doch, irgendwie, nun ja, halt erwachsen ist. Vielleicht. Alle haben diverse Studiengänge und -abbrüche, Neuanfänge, Fernreisen und Rumhängphasen, Depressionen und Arsch-Hochkrieg Versuche hinter sich, alle sind nicht verheiratet. Nur einer hat ein Kind. Und der macht den Film. Deswegen macht er den, wie die erste Einstellung von seinem selig grinsenden Sohn deutlich macht.

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"The Yes Men Fix the World" von Andy Bichlbaum, Mike Bonanno und Kurt Engfehr

"Yes Men" gewinnen den Panorama-Publikumspreis

Die „Yes Men“ wollen die Welt retten – mit Kapitalismuskritik. Zu diesem Zweck führen Andy Bichlbaum und Mike Bonanno nach ihrem Film aus dem Jahr 2003 in „The Yes Men Fix the World“ zum zweiten Mal Manager, Regierungsvertreter, Wirtschaftsexperten und die Medien vor, indem sie sie einfach nachahmen. Dabei zeigt sich: wenn die Kamera angeht, reden Experten mit jedem; wenn die Powerpoint-Präsentation hochfährt, fahren Managergehirne runter und die Medien (BBC, CNN, diverse Nachrichtenagenturen) glauben und berichten eigentlich alles.

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"Fig Trees" von John Greyson

Wer noch die Gelegenheit hat, der sollte sich „Fig Trees“ anschauen. Natürlich gibt es 100 andere Filme, die wir uns auch noch auf der Berlinale anschauen sollten. Doch „Fig Trees" wird man so schnell nicht mehr zu sehen bekommen, denn seine Heimat sind die Filmfestivals. Darauf zu warten, dass der Film ins Fernsehen kommt, ist keine Alternative. Man täte sich keinen Gefallen. "Fig Trees" braucht viel, viel Platz. Er braucht das Kino und die große Leinwand.

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"Sólo quiero caminar" von Augustín Díaz Yanes

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Last Woman standing

Dieser rasante Mafiafilm beginnt genau so wie er endet: mit Schüssen, Blut und Tod – und das was sich in der Zwischenzeit abspielt geht in eine ähnliche Richtung. Ein Genrefilm, der gleichzeitig die gängigen Klischees bedient und aufs Korn nimmt. Heraus kommt dabei in jedem Fall rasante, wenn auch ziemlich brachiale Unterhaltung.

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"London River" von Rachid Bouchareb


London, Juli 2003. Eine Serie von Bombenanschlägen in Bus und U-Bahn erschüttert die Stadt. Elisabeth Sommers, Witwe eines Falkland-Generals, lebt auf einer der britischen Kanalinseln und erfährt aus dem Fernsehen von den Anschlägen. Sie ist beunruhigt, versucht ihre in London lebende Tochter Jane auf dem Handy zu erreichen. Doch sie landet nur immer auf der Mailbox. Schließlich packt sie kurz entschlossen ihre Koffer und begibt sich auf die Suche nach Jane. In London trifft Mrs. Sommers auf den Afrikaner Ousmane, der ebenfalls auf der Suche nach seinem Kind ist. „London River“ des französischen Regisseurs Rachid Bouchareb erzählt mit sehr viel Feingefühl davon, wie sich zwei sehr unterschiedliche Menschen durch einen gemeinsamen Verlust näher kommen.

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"Der Knochenmann" von Wolfgang Murnberger

Jetzt ist schon wieder was passiert ... Wer diese Stimme aus dem Off hört, weiß: Brenner (Josef Hader) muss wieder ermitteln in einer neuen Verfilmung eines Krimis von Wolf Haas. Diesmal kommt Brenner auf die Spur des Knochenmanns. Wie immer wieder Willen, denn eigentlich sollte er doch nur für den Berti (Simon Schwarz) eine Leasingrate für den zitronengelben Beetle vom Horvarth eintreiben. Jetzt aber ist der Horvarth verschwunden. Und was dann passiert, frage nicht, schau’ lieber hin.
Link zum festivalblog-Interview mit Josef Hader

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Interview mit Josef Hader

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Josef Hader, geboren 1962 in Oberösterreich, ist Kabarettist, Autor und Schauspieler, und bekannt für seinen bitterbösen schwarzen Humor, der immer sehr elegant daher kommt. Einem breiteren Publikum wurde Hader 1993 mit dem Film „Indien“ bekannt. Zurzeit tourt er mit seinem aktuellen Kabarettprogramm „Hader muss weg“ durch Österreich und Deutschland. Er hat bereits in drei Verfilmungen von Brenner-Krimis nach Wolf Haas den Detektiv Simon Brenner gespielt. Auf der Berlinale läuft die aktuelle Verfilmung, "Der Knochenmann", im Panorama. (Link zur Filmkritik) Mit Josef Hader sprachen Tiziana Zugaro-Merimi und Steffen Wagner.

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"My Dear Enemy" von Lee Yoon-Ki

"My Dear Enemy" ist eine Hommage des Regisseurs Lee Yoon-Ki an Woody Allen und man kann ihm gratulieren. Er hat es geschafft, Seoul gegen Allens New York auszutauschen. Herausgekommen ist eine intelligente Großstadtkomödie über Seoul und die Überlebensstrategien seiner Bewohner

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"Notorious" von George Tillman, Jr.

Ein kleiner dicker Junge sitzt auf den Treppenstufen eines Brownstones in Brooklyn und redet davon, dass er ein großer Rap-Star werden will. Kommt ein kleines Mädchen vorbei und sagt: „Ach was, der ist doch viel zu hässlich, zu fett und zu schwarz, um ein Star zu werden.“ Das Biopic „Notorious“ zeigt, wie es der kleine dicke Junge dann doch schafft, einer der größten Stars der East Coast Rap-Szene zu werden: Christopher Wallace, a.k.a. The Notorious B.I.G., a.k.a. Biggie Smalls, setzte Mitte der Neunziger Jahre neue Maßstäbe im Gangsta Rap.

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Interview mit Eckart Gadow (Musik "Distanz")

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Eckart Gadow, 42, hat die Musik zum Film „Distanz“ geschrieben. Er ist Absolvent der Filmakademie Ludwigsburg und lebt als freier Filmkomponist in Berlin. In seiner Filmographie finden sich Fernseh-, Kino-, Dokumentar- und Animationsfilme ebenso wie TV-Events oder Werbung.

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"Alle anderen" von Maren Ade

Gitti liebt Chris, und Chris liebt Gitti, auch wenn sie seine Beteuerungen manchmal nerven und sie lieber etwas anderes von ihm hören würde. Was genau, da ist sie nicht ganz sicher, und auch Chris weiss noch nicht wirklich, was er von Gitti will.

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"The Messenger" von Oren Moverman

"The Messenger“ ist ein Film über den Krieg, in dem kein Schuss fällt, kein Panzer fährt, keine Rakete von einem Jet abgeschossen wird. Regisseur Oren Moverman lässt die spektakulären Hollywoodbilder beiseite und beschäftigt sich mit dem was wichtig ist – mit dem was der Krieg anrichtet: dem Tod, der Verzweiflung der zurückgelassenen Angehörigen und dem Kampf der aus dem Krieg Zurückgekehrten um ein normales Leben.

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"It might get loud" von Davis Guggenheim

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Was für ein Film! Was für Musik! Was für ein Spaß!
Danke, Regisseur Davis Guggenheim. Danke für die ziemlich coole Idee, dieses Rock-Generationen-Treffen zu organisieren: Am nunmehr historischen 23. Januar 2008 kamen Jimmy Page, The Edge und Jack White zusammen um „über die E-Gitarre zu reden“, wie es zu Beginn des Films heißt – und gemeinsam zu rocken.

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"Unmistaken Child" von Nati Baratz

Ok, stellen wir uns vor, eines Tages steht ein Betbruder, sagen wir von den Franziskanern, vor eurer Tür. Ihr seid untypische Deutsche und lasst den fremden Mann in seiner Kutte in Eure Wohnung, obwohl er komische Fragen stellt: wie ist der erste Buchstabe des Namens des Vaters, kann Euer Kind was besonderes? Der Mönch spielt mit dem Kind, zeigt im eine Kette und fragt, „Gehört das dir?“

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"The private lives of Pippa Lee" von Rebecca Miller

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Das Leben als mühsame Reise hin zu selbst – das ist eines der Grundmotive in Rebecca Millers „The private lives of Pippa Lee“, mit dem die Regisseurin ihren gleichnamigen Roman selber verfilmt hat.

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Festivalblog im Fernsehen

Das ZDF hat einen kleinen Bericht über den Festivalblog gemacht. Zu sehen gibt es uns am Mittwoch den 11.2. im ZDF Mittagsmagazin zwischen 13:00 und 13:45.

"The Countess" von July Delpy

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The Dark Knightin zu progressiv fürs Mittelalter

Das mal vorgweg: der Film könnte noch gewinnen, wenn er erst synchronisiert ist. In dieser Fassung, wo fast alle Hauptrollen von Nicht-Muttersprachlern in Englisch gespielt werden, geht so viel Seele verloren, dass der ohnehin gestelzte Sprachstil, in manchen Momente wie Schultheater wirkt. Paradox, dass gerade William Hurt, der einen ungarischen Akzent mimt, am besten rüberkommt.
Aber auch ansonsten ist July Delpys dritte Regiearbeit nicht so richtig rund. Eine Mischung aus Liebestragödie, Draculas Braut und feministischem Manifest. Eine Spukgeschichte inklusive Folterkammer und wallenden Köstümen, die in manchen Szenen ein wenig blutleer wirkt - wie die Jungfrauen, die geschlachtet werden.

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"Chéri" von Stephen Frears

Nach Jahren ohne durchschlagenden Erfolg ist Michelle Pfeifer heute am Potsdamer Platz mit dem Film „Chéri“ groß zurückgekehrt. Zurecht wurde sie auf der Pressekonferenz unter dem Jubel der Journalisten empfangen. Zusammen mit Drehbuchautor Cristopher Hampton und Regisseur Stephen Frears gelingt ihr der Kunstgriff einen Film über das tragische Moment der Liebe zu schaffen, der beschwingt und leicht erzählt ist und dennoch tief bewegt.

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"Mitte Ende August" von Sebastian Schipper

Ein Häuschen im Grünen, davon träumt er der Großstädter. Rückzug ins Private, selbst renovieren und in trauter Zweisamkeit der ekligen Entfremdung entkommen – das muss so schön sein. In der Auftaktszene von Sebastian Schippers "Mitte Ende August“ sitzen Hanna (Marie Bäumer) und Thomas (Milan Peschel) beim Notar und kaufen ein heruntergekommenes Haus auf dem Land. Dann sieht man sie leicht irre vor Glück durch das neue Eigentum taumeln und Pläne schmieden. Von da an geht’s bergab.

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"Das Vaterspiel" von Michael Glawogger

Viele haben 'nen Nazi im Keller

Der Trend geht mal wieder zur Romanverfilmung. Dies ist Glawoggers mehr oder minder gelungene Versuch, Josef Haslingers gleichnamigen, fast 600 Seiten starken Roman zu verfilmen. Wir sollen laut Regisseurs den Film, wenn schon, dann auf anregende und kreative Weise nicht mögen. Nun gut, ich will mich bemühen.

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Blogger: Die große Zusammenkunft

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Ein wenig Luxus gönnte die Redaktion sich gestern, nach einem harten Drehtag. Im Restaurant des Hyatt sammelten wir Gedanken und Kraft, und weil keiner mehr ohne Arbeit kann, wurde auch gleich unser erster Podcast produziert. 15 Minuten konzentrierter, focussierter, geschliffener Filmbesprechungen und Berlinaleausblicke. Naja, so ähnlich.....

Podcast anhören hier

Berlinale Gedicht-Wettbewerb (2)

Der rote Teppich

Einmal im Jahr,
am Potsdamer Platz,
beginnt für ihn dieselbe Hatz...

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"The Shock Doctrine" von Michael Winterbottom & Mat Whitecross

Doktrinen Schrott - berechtigte Empörung schlecht verfilmt

Der neue Film von Michael Winterbottom ist so wild wie die Theorie, die er zu bekämpfen versucht. Naomi Kleins gleichnamiges Buch steht Pate für den Film gegen die Theorie vom freien Markt. Aber er will zu viel auf ein mal sein: zugleich Doktrin und Doku, zugleich Anklage und Aufschrei und liefert ein zerfasertes, mit Bildern unterlegtes Manifest, das sich nicht entscheiden kann zwischen der Wiedergabe von Fakten und Gegenpropaganda zum feien Markt.

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"Gigante" von Adrián Biniez

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Bamm, bamm, bamm. Morgens um neun von einem martialischen Heavy-Metal-Song wachgerüttelt zu werden, hat schon was. Ganz groß im Bild, weiß auf rotem Grund: ein gigantisches “A”. Dann weitet sich der Blick der Kamera und der Filmtitel “Gigante” erscheint in seiner ganzen Blockbuchstaben-Pracht. Der Gigant, um den es sich hier handelt, ist ein im Grunde sehr sanftmütiger Nachtwächter, der in einem Supermarkt in einem tristen Vorort von Montevideo arbeitet. Der Film des Uruguayaners Adrián Biniez folgt diesem sanften Riesen auf Schritt und Tritt durch sein eigentlich sehr langweiliges Leben. Das kleine Wunder dabei: es wird einem dabei keine Sekunde langweilig.

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"Mammoth" von Lukas Moodysson


Man nehme eine sehr große Prise „Babel“, vermische diese mit dramatischen Szenen aus einem Operationssaal und garniere das Ganze dann mit Globalisierungskritik. Nun füge man noch den schon bewährten Gael García Bernal und Michelle Williams als Hauptdarsteller hinzu und backe daraus einen total kritischen aber natürlich auch emotional sehr bewegenden Film. So ähnlich könnte das Rezept für "Mammoth" von Lukas Moodysson gelautet haben.

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"In the electric mist" von Bertrand Tavernier


Das auch französische Regisseure ausgesprochen gelungene Filme über die amerikanischen Südstaaten machen können, beweist Bertrand Tavenier eindruckvoll mit seinem diesjährigen Wettbewerbsbeitrag. „In the electric mist“ ist ein atmospährisch dichter Film, der es vor allem durch seine Bildsprache und den gelungenen Einsatz von Cajun- und Bluesmusik sehr schnell schafft, die Stimmung des US-amerikanischen Südens heraufzubeschwören.

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"Der Vorleser" von Stephen Daldry

„The Reader“ nach Bernhard Schlinks Weltbestseller „Der Vorleser“ ist kein Film über die Liebe, sondern ein Film über emotionale Abhängigkeit, persönliche Schuld und ihre Folgen. Die Sommeraffäre zwischen dem 15-jährigen Schüler Michael Berg (David Kross) und der 36-jährigen Straßenbahnschaffnerin Hanna Schmitz (Kate Winslet) mit ihrem bizarren Vorlese-Ritual beeinflusst das gesamte spätere Leben von Michael. Als er während seines Jurastudiums Mitte der 60er Jahre in einem Seminar die Auschwitz-Prozesse in Frankfurt verfolgt, erkennt er Hanna Schmitz als eine der Angeklagten. Die sechs KZ-Wärterinnen müssen sich für den Mord an 300 Menschen verantworten. Während der sogenannten „Todesmärsche“, mit denen Häftlinge vor allem ab April 1945 aus den Konzentrationslagern zu Sammelstellen getrieben wurden, schlossen die Wärterinnen die Häftlinge in einer Kirche ein und ließen sie nach einem Bombenangriff verbrennen.

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"Short Cut to Hollywood" von Marcus Mittermeier und Jan Henrik Stahlberg

„Short Cut to Hollywood“ ist ein echtes Überraschungs-Highlight der Berlinale. Jan Henrik Stahlberg hat nicht nur das geniale Drehbuch geschrieben, sondern spielt auch die Hauptrolle und führte gemeinsam mit Marcus Mittermeier Regie. Die Geschichte über drei Freunde, die aus ihrem tristen Alltag ausbrechen, um als Musik- und Medienstars in den USA Karriere zu machen, ist originell, skurril und zudem mit bizarrem Humor erzählt wie seit Jahren keine mehr in einem deutschen Film. Mehr vom Inhalt zu verraten, hieße den Spaß am Kinobesuch zu verderben. Das muss man gesehen haben: Auf der Berlinale läuft der Film noch am 12.2. im Zoo Plast, am 13.2. im Cinemaxx 7 und am 14.2. im International.

"Distanz" von Thomas Sieben

Ein bisschen komisch ist er ja schon. Aber erst mal nicht unsympathisch. Daniel arbeitet als Gärtner im Botanischen Garten in Berlin; er ist recht schweigsam und wird regelmäßig von seinem großmäuligen Kollegen provoziert – was aber einfach an ihm abzuperlen scheint. Eines Abends steht er dann aber mit einem kleinen Kieselstein in der Hand auf einer Autobahnbrücke. Er dreht und wendet den Stein zwischen den Fingern, und irgendwann lässt er ihn fallen.

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"When you're strange" von Tom DiCillo

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Laß den alten Mann in Frieden ruhen

The Doors - sie gelten als Ikonen der 60er und Sänger Jim Morrison wie Hendrix, Keith Moon und Janis Joplin als einer der Gefallenen im Feld der Rock Musik. Der frühe Tod dieser Heroen der 60er prägt bis heute das Bild vom wahren, harten, kurzen RocknRoll Leben. The Doors verkaufen noch heute, fast 40 Jahre nach dem Ende der Band, jedes Jahr eine Million Platten. Warum? - könnte man fragen. Und wenn man dann liest, der Kameramann von Jim Jarmusch hat aus bisher unbekannten Material einen Dokumentarfilm gemacht, klingt das zunächst interessant. Doch die Zweifel waren von Anfang an da, ob die Welt so einen Film braucht, ob dem Bild von Morrison und den Doors nicht in den dutzend bereits existierenden Dokus und dem sehr gelungen Spielfilm Olivers Stones genüge getan ist. Was kann man dem Wissen um die Band und den charismatischen Sänger hinzuzufügen, das wirklich neu ist, und selbst wenn es nicht ganz neu ist, was könnte so ein Film für eine frische Perspektive einnehmen zu dieser über-interpretierten und verklärten Zeit? Welche Offenbarung außer der Enthüllung, das Morrison zufrieden in Las Vegas lebt, ist möglich?

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"Happiest Girl in the World" von Radu Jadu

Girl Nicht Happy, Zuschauer auch nicht

Der Film ist ein kleiner Betrug und enttäuscht deshalb. Er wurde im Programm hochgejazzt zu einem Einblick in das postkommunistische Rumänien, kann am Ende aber weder das, noch adäquaten filmischen Ersatz liefern.
Es geht um ein übelgelauntes Mädchen, das ein Auto in einem Preisausschreiben gewonnen hat und mit Mama&Papa nach Bukarest fährt, um dort während eines Filmdrehs den Wagen in Empfang zu nehmen. Und das ist auch die ganze Geschichte. Autobahnfahrt und dann der absurde Filmdreh. Ende.

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"The Exploding Girl" von Bradley Rust Gray

Bereits der erfolgreiche Independent Film June hat uns gezeigt, wir tough junge Amerikaner sein können. Auch in „The Exploding Girl“ haben die Heranwachsenden eine Lebenstüchtigkeit und ein Einfühlungsvermögen, das man vielen Erwachsenen wünschen würde.

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"Über Elly" von Asghar Farhadi

Eine Gruppe von befreundeten Paaren fährt für ein paar Tage ans Meer. Mit dabei: Elly, eine Bekannte einer der Frauen. Wir sehen die Ausflügler beim Picknick unterwegs, wie sie das Ferienhaus sauber machen, viel lachen und sich gegenseitig aufziehen. Was leicht und unbeschwert wie ein Eric-Rohmer-Ferienfilm à la Iran anfängt schlägt bald in eine Tragödie um. Denn Elly ist plötzlich verschwunden.

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"Storm" von Hans-Christian Schmidt


Es gibt keine Gerechtigkeit - nur Menschen


Höre ich „Serbien“, denke ich an breitschultrige untersetzte Männer mit schwarzen Lederjacken oder Uniformen und immer wieder neu entdeckte Massengräber. Im Studium waren Seminare zu Jugoslawien perfekt geeignet über zerfallende Staaten, postkommunistisches „nation building“ und sowie Krieg und Nachkriegsbewältigung zu forschen. Storm von Hans-Christian Schmidt ist aber kein Klischee und kein politologisches Seminar; es ist ein sehr gelungener Spielfilm. Und der handelt von all diesen Dingen - und von noch viel mehr: von Schuld und Sühne und den Schicksalen einzelner Menschen. Er handelt von der großen Schwierigkeit, seine Integrität zu bewahren - beruflich als Politiker oder Jurist und ganz persönlich als mitfühlender Mensch.

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"H:r Landshövding" von Måns Månsson

Anders Björck ist Gouverneur der Provinz Uppsala. Gouverneur, eigentlich ein schöner Titel, doch in Schweden ist die politische Macht der Gouverneure gleich Null. Vergleichbar mit den Königshäusern in westlichen Demokratien besteht ihre einzige Aufgabe im Repräsentieren. Wer je dachte, man hat da ein feines Leben, wird immer zu tollen Banketten eingeladen und bekommt gutes Essen serviert, der hat bestimmt recht....und doch möchte man um nichts in der Welt mit Anders Björck tauschen.

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"Ricky" von Francois Ozon

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„Ricky“, das sind vor allem ganz viele Filme in einem. Zunächst beginnt alles wie ein tristes Sozialdrama über eine alleinerziehende Mutter aus dem Arbeitermilieu.

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"La journée de la jupe" von Jean-Paul Lilienfeld

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Warum bin ich eigentlich in diesen Film gegangen? Ok, ich gebe es zu: wegen Isabelle Adjani. Schließlich war sie in meiner Zeit eine Ikone. Unvergessen ihre Rolle in Luc Bessons Subway gemeinsam mit dem wasserstoffblonden Christopher Lambert. Zwischen diesen beiden Rollen liegen jetzt fast 25 Jahre und der Unterschied könnte nicht größer sein.

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"Laskar Pelagi" (Rainbow Troops) von Riri Riza

Einer der ersten Filme die im Panorama anlaufen, und schon ein Kandidat für den Panorama Publikumspreis. Erfolgsverwöhnt ist „Laskar Pelagi“ sowieso: Im Herbst 2008 angelaufen ist es bereits der erfolgreichste Film aller Zeiten in Indonesien.

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"Little Soldier" von Annette K. Olesen

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Mit den posttraumatischen Störungen von Soldaten sind wir inzwischen einigermaßen vertraut. Neu und ungewohnt ist es hingegen, einer ehemaligen Soldatin dabei zuzusehen, wie sie sich damit abmüht ins zivile Leben zurückzufinden. Der dänische Wettbewerbsbeitrag „Little Soldier“ tut genau dies. Die Ex-Soldatin Lotte stolpert darin mit einem geradezu greifbaren psychischen Schutzpanzer durch den Film. Ihre erste zivile Mission: eine nigerianische Prostituierte zu retten. Dumm nur, dass die sich aber gar nicht retten lassen möchte.

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"The International" von Tom Tykwer

Um es vorweg zu sagen: Der Eröffnungsfilm von Tom Tykwer „The International“ hat mit der gegenwärtigen Finanzkrise entgegen entsprechender Vorankündigungen in der Presse wenig bis gar nichts zu tun. Zwar steht im Mittelpunkt des Films eine mächtige Großbank, die ihr Geld mit kriminellen Machenschaften überall auf der Welt verdient. Das internationale Wirtschaftsverbrechen bildet in „The International“ aber lediglich die Rahmenhandlung, um die dann diverse Verfolgungsjagden und effektvolle Schusswechsel an schönen Schauplätzen in Mailand, Berlin, Istanbul und New York gruppiert werden.

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Live vom Roten Teppich

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Egal was man das ganze Jahr über gemacht hat, wenn man sich auf der Eröffnung der Berlinale zeigt, ist man wieder voll da. Hier die Eindrücke vom ersten "Roten Teppich" der Berlinale 2009.

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Puschelalarm! festivalblog klärt auf

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Sie sind golden, fluffig und vor allem zahlreich: Seltsame Puschel an vielen, vielen Masten rund um den Berlinale-Palast. Aber was sind sie? Übriggebliebene Weihnachtsdekoration, clevere Tarnung für Überwachungskameras oder war Jeff Koons auf Drogen? Viele Berlinalebesucher bleiben stehen und wundern sich, keiner weiß eine Antwort. Nur festivalblog kennt die Fakten.

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Ommmm - der Actionfilm als Yogaübung

Ach, wie schön ist es, exzessiver Gewalt vom Kinosessel aus zuzusehen! Mit Genuss habe ich heute miterlebt, wie eine Handvoll übelster Halunken das Guggenheim innerhalb von zehn Minuten in ein von Einschusslöchern durchsiebtes, blutüberströmtes Trümmerfeld verwandelt haben. Und noch eine MG-Salve, und noch ein herabstürzendes pulverisiertes Kunstwerk, und noch eine pulsierende, zerschossene Halsschlagader. Yes!!! Da tritt man dann nach dem Abspann auf den Potsdamer Platz hinaus und alles kommt einem so wahnsinnig friedlich vor. Mitten in Berlin. Am Potse! Es muss wohl so sein: Die Berlinale ist so was wie Yoga für Faule. Dieselbe beruhigende Wirkung. Dasselbe verklärte Lächeln, das einem hinterher um die Lippen spielt. Mehr davon!

Dieter Kosslick war mit dem Papst essen

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Zwei der mächtigsten Männer der Welt, Berlinale-Chef Dieter Kosslick und Papst Bendikt XVI., haben sich im Vorfeld des Festivals zum Essen getroffen. Der Gedanke an diesen Gipfel des obersten Hirten aller Filmgläubigen und des obersten Hirten aller Katholiken raubte mir heute morgen den Schlaf.

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Die Jury der kleinen Filme

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(von links) Gaston Kaboré, Christoph Schlingensief, Tilda Swinton, Henning Mankell, Isabel Coixet, Wayne Wang (nicht im Bild Alice Waters)

Wenn man es nicht besser wüsste, dann dachte man, es wäre die Pressekonferenz der Jury von Panorama oder Forum. Eigentlich kein Wunder, denn mit Christoph Schlingensief und Tilda Swinton sitzen in der Jury des Wettbewerbs gleich zwei eloquente Vertreter des Independent Film.

Schlingensief machte Werbung für "Torpedo", den Film der 16-jährigen Regisseurin Helene Hegemann. Swinton rief dazu auf in den hintersten Ecken der Welt Filmfestivals zu oranisieren und sie zum Refugium für die Nischen des Films zu machen. Sie weiß wovon sie redet. Schließlich hat sie in einer Bingohalle ihrer schottischen Heimatstadt mit überragenden Erfolg ein Festival mit DVD-Filmen von Gene Kelly bis Derek Jarman organisiert.

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Der erste Kontakt

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Die drei Insignien für den Stand des Berlinaler ergattert: Akkreditierung, Tasche und Katalog. Pressefach gab es dieses Jahr leider nicht mehr.
Der Empfang am Potsdamer Platz war typisch Berlin: zwischen den Berlinale Plakaten demonstrierte eine Menschenmenge für die Menschenrechte in Sri Lank. Ansonsten ist alles im Aufbruch. Überall wird noch gewerkelt, damit morgen Kosslick, Swinton , Tykwer & Co. die Berlinale feierlich eröffnen können. Nur drängeln am Akkreditierungsschalter, das ging bereits heute. Aber das ist ja auch irgendwie Berlin.

Relaunch zum fünften

Fünf Jahre festivalblog, fünf Jahre festivalblog auf der Berlinale ...wir können es selbst kaum glauben. Zu diesem feierwürdigen Anlass schenken wir uns, neben reichlich Berliner Pils ; ), ein neues Gewand. Wir haben kräftig aufgeräumt, um festivalblog noch übersichtlicher und noch hübscher zu machen. Außerdem haben wir jetzt neben RSS- auch einen Twitter- und Flickr-Feed. Damit sind wir nicht nur auf der Berlinale, sonder auch (bitte nicht schlagen) im Web 2.0 angekommen. Wir hoffen euch gefällt es und freuen uns über jedes Feedback : ) ...und nun rein ins Getümmel!!!

Warm anziehen und anstellen

Der Run geht los. Es gibt zwar keinen richtigen Winterschlussverkauf mehr. Aber wer das Jagdfieber liebt, der war sowieso schon immer beim Berlinale Vorverkauf besser aufgehoben. Ab heute geht das begehrte Gut "Berlinale Karten" an den Markt. Jetzt gilt es die geschickteste Strategie zu wählen: vor den Potsdamer Arkarden übernachten oder sich doch auf den schnellen Klickfinger beim Onlineverkauf verlassen. Der wurde allerdings in den letzten Jahren arg auf die Probe gestellt. Wenige Minuten nach virtueller Öffnung der Online Ticket Counter waren die Premierenkarten entweder ausverkauft oder die Seite brach unter der Last der Berlinale Jünger zusammen. Vielleicht also doch freinehmen und vormittags zu den Wiederholungen gehen, da sieht es meist besser aus.

Vorverkauf ist immer drei Tage im Voraus, bei Wettbewerbswiederholungen vier Tage im Voraus. Heute kann man also Karten für Donnerstag bzw. bei Wettbewerbswiederholungen für Freitag kaufen. Aber aufgepasst! Karten für Wettbewerbswiederholungen in dem neuen Berlinale Kino Friedrichstadtpalast gibt es ab heute bereits für den gesamten Zeitraum zu kaufen. Allen Berlinale Kartenjägern viel Glück und gute Treffer.