"Soul Power" von Jeffrey Levy-Hinte

"Soul Power“ mit diesem Song eröffnen der Godfather of Soul and the Mighty JBs den Film, mit “Say it Loud (I’m black and Proud)” beenden sie die Dokumentation über das Soul Power-Festival 1974 in Kinshasa im Rahmenprogramm zum “Rumble in the Jungle” Ali vs. Frazier. Jeffrey Levy-Hinte hat aus mehreren Tagen Filmmaterial – allein 12 Stunden Konzert-Footage – einen Musikfilm im cinema verité Stil gemacht, der einen auf eine Klassenfahrt der Elite-Soulschule nach Zaire mitnimmt. Dabei sind neben James Brown, Bill Withers, Miriam Makeba, B.B. King und die Spinners in einer Soundqualität, die sich mit den besten Musikfilmen von heute messen kann.

"Soul Power“ ist eine Zeitreise. Die Klamotten: mehr Schlaghose war nie, James Brown (mit leichtem Bauchansatz und Pornobalken) in einem funky Jump Suit, Schlaghosen ungeahnten Ausmaßes und Kragenecken mit denen man Segelfliegen könnte. Dazu kommt der Spririt: Die Amerikaner sind noch ganz beseelt vom Civil Rights Movement und Black Power, reden von Homecoming, Roots and Freedom in Africa und befinden sich offensichtlich in völliger Unkenntnis über die politischen Abgründe des Mobutu Sese Seko. Muhammad Ali philosophiert in nie endenden Wortkaskaden über die amerikanische Gesellschaft, den afrikanischen Traum und natürlich seinen eigenen Status als "The Geatest“. Ali rappt ohne jede Musikbegleitung, man könnte stundenlang zuhören. Das können die schwarzen Jungs von heute mit den doofen Tattoos, den bräsigen Hosen und den beknackten Goldketten nicht einmal, wenn sie drei Wochen im Studio gestanden haben.

"Soul Power“ hat einige Szenen über die chaotische Organisation drumrum, etwas Backstage-Material und einige schöne Aufnahmen von Straßenmusikern. Herzstück ist aber die Musik: Bill Withers will make you weep, The Spinners will lift your soul and JB will hit you one more time. Jeffrey Levy-Hinte versprach im Filmgespräch, dass es eine DVD-Version mit viel, viel mehr Musik geben solle, aber dazu sei noch viel Arbeit nötig. Hoffen wir mal, dass der liebe Gott ein Funken Soul hat und das DVD-Projekt zustande kommt. Right on!

Kommentare ( 2 )

stimmt, eigentlich sind auch alis wortsalven der reinste soul. finde, der film hätte im ersten teil noch ein wenig mehr musik gebrauchen können. nach der coolen eröffnungsszene mit james brown kommt erstmal eine ganze zeit nur etwas zur organisation des festivals und der ankunft der stars. das nimmt dem ganzen ein wenig den schwung.

gibts bei amason uk für 12 € incl. porto. läuft gerade hier.

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Titel

Orignaltitel

Soul Power

Credits

Regisseur

Jeffrey Levy-Hinte

Land

Flagge Vereinigte StaatenVereinigte Staaten

Jahr

2008

Dauer

93 min.

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