Panorama

SCHLINGENSIEF - IN DAS SCHWEIGEN HINEINSCHREIEN von Bettina Böhler (Berlinale 2020)

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Bettina Böhler, Filmeditorin und auch Weggefährtin von Christoph Schlingensief, hat die ultimative, bewegende Schlingensief-Doku gedreht. Kann man dem Mann in zwei Stunden gerecht werden? Wohl kaum. Aber wenn überhaupt, dann so:

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ANDERSON von Annekatrin Hendel

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Eine Geschichte über die "Inoffiziellen Mitarbeiter" (IM) der Stasi ist immer auch eine allgemeine Abhandlung über die Lüge. Was macht die Lüge mit dem Lügner und was mit dem Belogenen? Wie wirkt sich die Entlarvung auf das Selbstbild der beiden aus?

Die Enttarnung von Sascha Anderson sorgte 1991 für einigen Wirbel. Anderson war eine zentrale Größe in der alternativen Kulturszene der DDR. Wolf Biermann machte das Doppelleben des Schriftstellers, Sängers und Tausendsassas bekannt. Er nannte ihn nur noch abfällig Sascha Arschloch.

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Alle meine Stehaufmädchen - Von Frauen, die sich was trauen von Lothar Lambert

Nichts lag näher, als Lothar Lambert und seinen neuesten Film zum 60. Geburtstag der Berlinale einzuladen. Lambert ist Berlinale. Er war bereits 16 Mal dabei. Seine Filme, die er unabhängig von den herrschenden Strukturen der Filmproduktion finanziert, gelten seit den 70ern als bekannteste Vertreter des deutschen "Untergrund Kinos" und tragen Titel wie Die Alptraumfrau, Blond bis aufs Blut oder Im tiefen Tal der Therapierten. Lamberts Werke verweigern sich dem Mainstream und sind immer wieder für einen kleinen Skandal gut. Für "Alle meine Stehaufmädchen - Von Frauen, die sich was trauen " gilt dies sicherlich nicht. Der Film ist ein Zusammenschnitt von Interviews mit 11 Frauen aus Lamberts näherem Umfeld. Darunter sind u. a. die Malerin Evelyn Sommerhoff, die Schauspielerin und Radiosprecherin Claudia Jakobshagen sowie das Berlinale Unikum Erika Rabau, die 1979 in Lamberts Tiergarten mitgespielt hat. Allen Frauen gemeinsam ist ein bewegtes Leben, in dem sie durch leidvolle Erfahrungen gelernt haben, ihr Ding durchzuziehen.

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Berlin Wrong - Best of Berlin Klischees

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"Berlin Song" von Uli M. Schueppel (Panorama)

Wieviele Berlin-Klischees passen eigentlich in einen Film? Berlin Song beweist: jede Menge! Die Freude über das eigentlich reizvolle Thema, junge Singer-Songwriter aus der Neo-Folk-Szene in Berlin, vergeht dem geneigten Zuschauer recht zügig. Deren Musik steht nämlich kaum im Vordergrund, ganz im Gegensatz zu den Eitelkeiten der Twens, die in Neukölln abhängen.

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This Is Not A Pop Song

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”Scott Walker: 30 Century Man” von Stephen Kijak (Panorama)

Scott Walker ist ein musicians’ musician. Von Musikerkollegen, besonders in England, wird er fast kultisch verehrt. Diese Verehrung brachte den Stein ins Rollen, der Stephen Kijak seinen Dokumentarfilm ermöglichte. David Bowie, der den Film mit produziert hat, Johnny Marr, Jarvis Cocker, Brian Eno, Radiohead, Alison Goldfrapp und unzählige andere sprachen vor dem Kamera über Walkers Musik. So ließ sich schließlich sogar Walker selbst überreden, sich für den Film interviewen zu lassen. Mehr noch: Kijak hatte die Möglichkeit, bei den Aufnahmen des 2006er Albums „The Drift“ zu filmen. Es entstand das Portrait eines Musikers, der abseits von allen musikalischen und erst recht kommerziellen Strömungen seine kreative Energien in Musik umsetzt, die nichts mehr mit Pop zu tun hat, sondern zeitgenössische Musik im Wortsinn ist.

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This Is Not A Pop Song

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”Scott Walker: 30 Century Man” von Stephen Kijak (Panorama)

Scott Walker ist ein musicians’ musician. Von Musikerkollegen, besonders in England, wird er fast kultisch verehrt. Diese Verehrung brachte den Stein ins Rollen, der Stephen Kijak seinen Dokumentarfilm ermöglichte. David Bowie, der den Film mit produziert hat, Johnny Marr, Jarvis Cocker, Brian Eno, Radiohead, Alison Goldfrapp und unzählige andere sprachen vor dem Kamera über Walkers Musik. So ließ sich schließlich sogar Walker selbst überreden, sich für den Film interviewen zu lassen. Mehr noch: Kijak hatte die Möglichkeit, bei den Aufnahmen des 2006er Albums „The Drift“ zu filmen. Es entstand das Portrait eines Musikers, der abseits von allen musikalischen und erst recht kommerziellen Strömungen seine kreative Energien in Musik umsetzt, die nichts mehr mit Pop zu tun hat, sondern zeitgenössische Musik im Wortsinn ist.

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Warum vergisst man nicht, was man besser vergäße?

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„Away from Her“ von Sarah Polley

Seit 44 Jahren sind Grant (Gordon Pinset) und Fiona (Julie Christie) verheiratet und in dieser Zeit waren sie kaum einen Tag nicht zusammen. „She had the spark of life - I never wanted to be away from her“, sagt Grant und man sieht die Super 8 Erinnerung an eine sehr hübsche junge Frau und dann die ältere noch immer sehr schöne Frau, die Fiona heute ist. Und eines Tages räumt sie die Bratpfanne in den Kühlschrank – damit fängt es an. Dann fehlen ihr mal einzelne Worte, Fiona kann sich einfach nicht erinnern, wie dieses alkoholische Getränk aus Trauben heißt. Das Schlimmste: Fiona nimmt diesen Verfall vollkommen klar zur Kenntnis....

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Gottesfurcht auf Abwegen

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"Takva - A Man's Fear of God" von Özer Kiziltan (Panorama)

Der tiefgläubige Hausdiener Muharrem führt ein bescheidenes, gottesfürchtiges Leben in Istanbul. Doch bald gerät es durch höhere Mächte durcheinander. Nachts wird er von ganz und gar unreinen Phantasien heimgesucht: solche, nach denen er seine Hose waschen und den Körper reinigen muss. Entsetzt von der Macht, die er nicht kontrollieren kann, gerät er in einen schweren Gewissenskonflikt, als der Scheich seiner Sufi-Bruderschaft ihn als Verwalter einsetzen möchte.

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Ferien

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"Ferien" von Thomas Arslan (Panorama)

Blauer Himmel. Freiheit. Probleme fallen zurück. Eis, Wasser, Lachen und Ausgelassenheit spiegeln die Sehnsüchte der freien Tagen, ein Nachhall unserer Kindheit. In Thomas Arslans „Ferien“ sind es dann auch nur die Kinder, die die Verheißung leben können.

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Zurück ins Mittelalter

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"Moskva. Pride '06" ("Moscow Gay Pride Festival") von Vladimir Ivanov (Panorama)

“Kann ihr mal bitte in ihre Tasche sehen?” Zivilpolizisten erkennt man sofort. Klar, denke ich, die wollen checken, ob ich eine Kamera dabei habe. Schließlich habe ich erst heute morgen in einem Branchenblatt gelesen, dass bei den Vorführungen inzwischen Nachtsichtgeräte eingesetzt werden, um die Festival-Filme vor Piraterie zu schützen. Erst später kommt mir in den Sinn, dass solche Maßnahmen bei einen Doku-Film über die Gay Parade in Moskau etwas unangemessen sind. Die Zweifel verstärken sich, als mir beim nochmaligen Herausgehen aus dem Saal vier Uniformierte in Grün auffallen.

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Boxen wie Jesus: Halt die andere Wange hin!

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"Poor Boy’s Game" von Clement Virgo (Panorama)

„Rocky“ kommt in die Kinos und die Kritiker verbeugen sich vor Stallones Mut und dem Film, den er geschaffen hat. Was ist das nur für eine ewige Liebe zwischen Boxen und Kino? Vielleicht gründet die Faszination in dem existenziellen Unterton, den jeder Fight hat, vielleicht auch in dem archaischen Mann gegen Mann (bzw. Frau gegen Frau), vielleicht auch bloß in der Brot&Spiele Liebe der Menschen.
Aber ein Film braucht eben Helden und Konflikte, um Spannung zu schaffen, und dafür bietet das Boxen eine großartige Gelegenheit. Dabei ist das hier gar kein Boxfilm...

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Ein Traum vom Leben der Boheme

"BerlinSong" von Uli M. Schueppel (Panorama)

Dieser Film handelt von einem Traum. Es ist der Traum eines Bohemelebens, es ist der Traum vom Jungsein und der Traum vom Musikmachen. Alle diese Träume scheinen am Sehnsuchtsort Berlin möglich in diesem Dokumentarfilm über sechs junge Musiker. Sie stammen aus den USA, Norwegen, Holland, England und Australien und leben alle seit ein paar Jahren in Berlin. Sie sind ungefähr zwischen 25 und 35, sie kennen sich und gehören zur Antifolkszene in Berlin, sie spielen in kleinen Clubs, und wirken alle – jeder auf eine andere Weise – ein bisschen schüchtern.
Wenn man von diesem Film einen realistischen Blick auf Berlin oder in das Leben der Immigranten erwartet, wird man enttäuscht werden. Wenn man diesen Film dagegen als Sammlung von Eindrücken und als Bild eines Idylls akzeptiert, dann bekommt man zum Dank einen merkwürdig romantischen Spaziergang am Landwehrkanal und einen Nachmittag voll kleiner Gesten eines gemeinsamen Musikmachens geschenkt.

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Zeigst Du mir Deins, zeig ich Dir meins

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"Interview" von Steve Buscemi (Panorama)

Das Wühlen in den Privatgeheimnissen prominenter Menschen gehört zum täglich Brot des Boulevardjournalismus und die Beziehung zwischen Jäger und Gejagtem ist dabei eigentlich klar definiert. Steve Buscemi geht mit „Interview“ der Frage nach, was zwischen den Akteuren geschehen kann, wenn sich diese Rollenverteilung überraschend verändert.

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Inside - Outside

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"Miss GULAG" von Maria Yatskova (Panorama)

„Miss GULAG“ überrascht. Es ist kein Film, der die Zustände in den Frauenstraflagern Sibiriens anklagt. Stattdessen steht eine Frage im Mittelpunkt: Wo ist das Leben besser? Drinnen oder draußen?

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Das gewalttätige Folkhemmet

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“När Mörkret Faller“ von Anders Nilsson (Panorama)

Es gibt viele Formen von Gewalt: Die Ohrfeige, den Faustschlag ins Gesicht, eine Frau mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen, den Schuss, die eigene Tochter auf der dunklen Landstraße vor einen fahrenden LKW hetzen zu lassen. Der schwedische Regisseur Anders Nilsson zeigt in seinem Film „Bei Einbruch der Dunkelheit“ („När Mörkret Faller“) alle diese Formen der Gewalt und noch einige mehr. Der Film erzählt drei parallele Geschichten, in denen Menschen der Gewalt ausgeliefert sind, gegen die Recht und Gesetz nur wenig Schutz bieten. „Bei Einbruch der Dunkelheit“ ist ein düsterer Sozialkommentar, den Nilsson als Krimi inszeniert.

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6 + 6

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„Fucking different New York“ - Kompilation mit Kurzfilmen u.a. von Todd Verow und Lala Endara (Panorama)

In „Fucking different New York“ geht es viel weniger um Sex als man es zunächst vermutet. Der Film besteht aus 12 Kurzfilmen, 6 von schwulen Regisseuren, 6 von lesbischen Regisseurinnen. Die schwule Fraktion sollte filmen, wie sie sich Sex unter Lesben, die lesbische Seite, wie sie sich Sex unter Schwulen vorstellen. Herausgekommen sind 12 sehr unterschiedliche, zumeist lustige, Homemovie-Filme.

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Ein unglaublich schlechter, sehenswerter Film

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“Andy Warhol: A Documentary Film” von Ric Burns

Ric Burns hat einen Dokumentarfilm gedreht. Dabei hat er das Kleine Ein-Mal-Eins des Dokumentarfilmdrehens bis zum letzten Komma befolgt. Sein vierstündiger Film erzählt das Leben Andy Warhols streng chronologisch. Verwandte, Zeitzeugen, Kunstkritiker und Kuratoren kommen zu Wort. In einem ausführlichen Voiceover wird das Leben Warhols erzählend vorangetrieben, dazu tönt ohne Pause einschmeichelnde Musik. Es ist ein Desaster. Das Allerschlimmste: Obwohl die Dokumentation ein Desaster ist, guckt man sie zwanghaft bis zum Ende, weil das Thema Warhol so faszinierend ist.

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Im Wald und auf der Heide

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"Lady Chatterley" von Pascal Ferran (Panorama)

In einen Film wie "Lady Chatterley" geht wohl fast jeder mit einer Erwartungshaltung, die auch von moralisch nicht vollkommen einwandfreien Motiven geprägt ist. Wer jedoch vor allem freizügige Sexscenen erwartet hatte, wurde herbe enttäuscht.

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Geheimagentin wider Willen

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"Fay Grim" von Hal Hartley (Panorama)

Die Vorstellung, nach einer langen Beziehung zu entdecken, dass der eigene Partner doch nicht der Looser und Langweiler war, für den man ihn insgeheim immer hielt, ist durchaus reizvoll. Genau diese Entdeckung steht der amerikanischen Hausfrau Fay Grimm (Parker Posey) bevor, die durch eine Reihe von haarsträubenden Ereignissen erkennen muss, dass sie von ihrem angeblich toten Ehemann so gut wie gar nichts wusste.

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Die Reinheit des Handelns

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"Huhwaehaji Anah" ("No regret") von Leesong Hee-il

Dieser Film erzählt eine archaische Liebesgeschichte zwischen einfachen, fast möchte ich sagen, reinen und damit unschuldigen Charakteren. Es ist eine einfache Geschichte über eine einfache, aber große Liebe.
Der arme, aber fröhliche Weise Su-min trifft auf den melancholischen Fabrikantensohn Jae-min. Ihre Liebe entwickelt sich unter großen Opfern und Anstrengungen gegen das gleichermaßen fundamentale wie unsichtbare Verbot einer Liebe zwischen Männern. (Dies ist nur ein Verbot gegen die Liebe, Sex zwischen Männern ist geduldet, vielleicht sogar erlaubt.)

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Zyklopen, SM und deutsches Kulturgut

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"Dasepo Sonyeo" ("Dasepo Naughty Girls") von E. J-Yong (Panorama)

“Virginity doesn’t pay”, sagt „Poverty Girl“ während sie auf ihren „Kunden” wartet. Als der aus der Dusche kommt, stellt er ihr noch ein paar Extra Scheine extra in Aussicht, wenn beide sein neues Toy ausprobieren. Das vibriert schon beim Auspacken.

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Woody Allens Traum wird wahr: Er ist eine französiche Frau

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"Deux jours a Paris" von July Delpy (Panorama)

Die Referenzen an Woody Allen sind unübersehbar: Sie trägt eine unförmige schwarze Brille, und Er hat Kopfschmerzen und schon bei der Ankunft in Paris führen die beiden amüsante, über-analytische Dialoge über sich, die Liebe, das Land und das Leben im allgemeinen. Beide werden sich nicht bessern, aber genau das ist so toll, denn alle haben einen Hau: Ihre Eltern, irre und liebenswert, Jack ein phobischer Amerikaner, Marion eine neurotisch, sexuell gesteuerte und wunderbare Klischeefanzösin auf der Suche nach der großen Liebe. „It’s a cliché but it’s true!“, sagt auch Jack (was für eine amerikanischer Name!). Und darum geht es in "Deux jours a Paris" auch: Amerika - Frankreich, die beiden Geschwister des globalen Anspruchs auf kulturelle Führerschaft. ...

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Bergsteiger der Herzen

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"Blindsight" von Lucy Walker (Panorama)

Eine Gruppe von blinden tibetanischen Kindern besteigt gemeinsam mit einem blinden US-Bergsteiger und ihrer blinden deutschen Betreuerin den Himalaya, die für ihr Projekt einer Blindenschule in Tibet auf der Berlinale mit dem „Mutter –Theresa-Preis“ ausgezeichnet wird – passt noch mehr Gutmenschentum in eine Kurzbeschreibung?
So weit das weit gefehlte Klischee...

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Die spinnen die Amis....(aber einige nicht)

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"Strange Culture" von Lynn Hershman Leeson (Panorama)

Die Regisseurin nannte zwei Gründe für die Titelwahl: Einmal die Bakterienkulturen, die Dr. Kurzt angelegte und die die ganze, kafkaeske Geschichte ausgelöst haben und dann die seltsamen Zeiten, in denen man in der US amerikanischen Kultur nach 9/11 lebt. Mir fällt noch eine Dritte "strange culture" ein, in die der Film Einblick gewährt: Die seit langem eher stille und fast vergessene HÄLFTE der eher linksliberalen Amerikaner. Sie besteht in diesem Film aus einer kulturellen Minderheit aus Uni Profs, Künstlern und Museumskuratoren, die Kurzt in diesem zum Himmel stinkenden Fall von Justiz-Tollwut unterstützen....

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Liebe im Edo-Zeitalter

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"Bushi no Ichibun" ("Love and Honore) von Yoji Yamada

Jeden Tag das beste Essen vorgesetzt zu bekommen, ein Traum? Für Shinnojo ist es real, auch wenn er diesem Umstand nichts abgewinnen kann. Der Samurai ist am Hof des Clanfürsten als Vorkoster angestellt. Vier Samurai sitzen in einem Raum hinter der Küche. Vier Schälchen werden hereingetragen. Auf Kommando müssen die Samurai probieren. Wenn sie nach einer Minute noch nicht umgefallen sind, war das Essen nicht vergiftet. Dann darf es zu seiner Lordschaft getragen werden.

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Koreanische Filme im Berlinale Programm

Das koreanische Kino bekommt immer mehr internationale Aufmerksamkeit. Während letztes Jahr die „kleinen“ A-Festivals in Locarno und San Sebastian in der deutschen Presse beinahe ignoriert wurden, war die Kritik vom Filmfestival in Pusan gerade zu entzückt. Kein Wunder also, dass sich dieses auch in der diesjährigen Berlinale widerspiegelt. Mit neun Filmen ist Korea wesentlich stärker vertreten als der ehemalige Berlinale-Liebling Hongkong mit 4 Filmen.

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„Dynamik erzeugt man nicht durch Harmonie“

Ein Interview mit dem Leiter des Panorama, Wieland Speck

Wieland Speck ist seit 15 Jahren Leiter der Berlinale-Sektion Panorama und ist damit der dienstälteste unter den Sektionsleitern. Müde wirkt er allerdings nicht: im Gegenteil, freundlich, aufmerksam und energiegeladen sitzt er seinen Interviewpartnern gegenüber. Speck ist selbst Filmemacher und hat den schwul-lesbischen Teddy-Award der Panorama-Reihe mit initiiert. Unter seiner Regie bekommt das in Panorama Hauptprogramm, Dokumente und Special aufgesplittete Programm Jahr für Jahr ein klares Profil.

Wieland Speck

Herr Speck, wenn sie auf die vergangenen 15 Jahre zurückblicken. Was ist Ihnen da gelungen?

Das wichtigste was gelungen ist, das ist die Zusammenarbeit mit dem Berliner Publikum. Ich kann es wagen, die kompliziertesten Filme zu zeigen und kriege die Unterstützung des Stadtpublikums. Das ist es, was mich absolut motorisiert. Die Herausforderung mit den Berlinern war immer schon etwas Besonderes. In Berlin werden Filme nicht einfach gefeiert. Du brauchst Inhalte, ästhetisch anspruchsvolle Ansätze, etwas Grenzen Ausweitendes oder Überschreitendes. Natürlich haben wir hier auch die ganze Profiliga, die letztlich das Gefällige sucht. Die fragt sich, wie kann ich mit einem Film, der gut funktioniert, einen Markt bestücken. Über die Filme, die ich habe, können die jeweils etwas erschrocken sein, aber sie merken, dieser Film wird von einem Stadtpublikum unterstützt. Das hat sich in den Köpfen der Filmwirtschaft festgesetzt. Sie wissen, dass sie hier in Berlin die eckigeren Filme zu sehen bekommen und freuen sich auch darauf.

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Actor Director – Schauspieler führen Regie im Panorama

Ein auffallend große Zahl an Filmen, in denen Schauspieler die Seiten getauscht haben und Regie führen, finden sich dieses Jahr im Panorama. Neben Antonio Banderas stellen auch July Delpy, Steve Buscemi und Mitchell Lichtenstein ihre Arbeiten vor. Des weiteren kann man sich auf die Arbeiten etablierter Regisseure wie Hal Hartley und Thomas Arslan freuen. Die Hälfte der Panorama Filme wurde schon bekannt gegeben (link), die andere Hälfte wird Ende Januar vorgestellt.

Banderas im Panorama

Der neue Film von aber nicht mit Antonio Banderas 'Camino de los Ingleses' ist für die Sektion Panorama ausgewählt worden. Der Film ist im Dezember bereits in Spanien angelaufen und wird vor der Berlinale auf dem Sundance Festival gezeigt werden.

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