„Fucking different New York“ - Kompilation mit Kurzfilmen u.a. von Todd Verow und Lala Endara (Panorama)
In „Fucking different New York“ geht es viel weniger um Sex als man es zunächst vermutet. Der Film besteht aus 12 Kurzfilmen, 6 von schwulen Regisseuren, 6 von lesbischen Regisseurinnen. Die schwule Fraktion sollte filmen, wie sie sich Sex unter Lesben, die lesbische Seite, wie sie sich Sex unter Schwulen vorstellen. Herausgekommen sind 12 sehr unterschiedliche, zumeist lustige, Homemovie-Filme.
Mit großer Lust am Spiel setzen die Filmemacher Gender-Projektionen in Szene. Wie bei allen Kurzfilm-Compilations mag man die einen mal mehr und die anderen mal weniger. Herausragend in jedem Fall die Spielfiguren-Animation „Hard Hat Required“ von Samara Halperin. Bauarbeiter arbeiten fleißig, um sich dann in der Pause nicht dem Pausenbrot sondern sich einander hinzugeben. Einen ungewöhnlichen Einblick liefert die Doku „The Party“ von Abigail Child über schwule Gangsta-Hip Hopper. Absurd, lächerlich und schön ist „MMagnitude“ von Dan Boarden. In dem Super-8-Film wird „nachgestellt“, wie es Joan Crawford ihrer Kollegin Marilyn Monroe vielleicht besorgt hat. Bei „Occupy my ass not Iraq“ ist der dagegen der Titel lustiger als der Film selbst.
Vor zwei Jahren war der Vorgängerfilm des Produzenten Krisitan Petersen „Fucking Different“ ebenfalls im Panorama der Berlinale zu sehen. Damals hatte Petersen Berliner Regisseuren und Regisseurinnen Carte Blanche gegeben. Diesmal sind unter den New Yorker Regisseuren Namen wie Todd Verow, Lala Endara und Stephen Gallager. „Fucking Different New York“ ist improvisiertes Kino, das unterhält und eine wahre Erholung von den tragischen und bedeutungsschwangeren Filmen der Berlinale.