Panorama - Berlinale 2024

Interview mit Josef Hader zu ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN

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© wega Film

Josef Hader, österreichischer Kabarettist, Autor, Regisseur und Schauspieler, stellte mit ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN im Panorama der diesjährigen Berlinale seine zweite Regiearbeit seit WILDE MAUS (2017) vor. Im Zentrum des Films steht Andrea (Birgit Minichmayr), eine junge Polizistin, aus einem niederösterreichischen Dorf, die ihre Heimat hinter sich lassen will. Dabei erweist sich ihr Ehemann als Hindernis der besonderen Art. Neben der Regiearbeit schrieb Hader das Drehbuch mit Florian Kloibhofer und spielte die Rolle des Religionslehrers Franz. Außerdem spielen mit: Thomas Schubert (bekannt aus ROTER HIMMEL), Robert Stadlober und Thomas Stipsits. Der Film startet am 4. April in den deutschen Kinos.
Festivalblog (Steffen Wagner und Tiziana Zugaro) hat mit Josef Hader über seinen Film gesprochen.

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Berlinale 2024: THE OUTRUN von Nora Fingscheidt

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© The Outrun

THE OUTRUN basiert auf der Autobiographie der schottischen Autorin Amy Liprot, die auf den Orkney-Inseln geboren wurde und nach einem ausschweifenden Leben in London lange mit ihrer Alkohol- und Drogensucht zu kämpfen hatte. Fingscheidt beginnt ihren Film mit Aufnahmen der rauen Natur der Orkney-Inseln und der Legende über die Selkies. Diese Mischwesen aus dem Sagenschatz der Inseln lebten als Robben im Meer, konnten sich aber in Menschen verwandeln und unerkannt unter ihnen leben. Dieses Leben als Mensch hatte allerdings seinen Preis und die Selkies konnten an Land niemals glücklich werden.

Auch Rona, die Hauptfigur aus THE OUTRUN, fühlt sich weder in ihrer Wahlheimat London noch in ihrer Ursprungsfamilie auf den Orkney-Inseln wirklich zu Hause. Sie bekämpft ihrer innere Zerrissenheit mit exzessivem Alkoholkonsum und ausgiebigem Partyleben und hat bereits mehrere erfolglose Therapien hinter sich. Das THE OUTRUN trotz schwerer Themen kein deprimierendes Drogenentzugsdrama geworden ist, liegt vor allem an der kunstvollen Machart des Films und an der herausragenden Hauptdarstellerin (Saoirse Ronan). Durch die Verknüpfung verschiedener Zeitebenen, die spektakulären Naturaufnahmen und die zahlreichen Referenzen auf die schottische Mythenwelt entsteht eine einzigartige Atmosphäre, der sich die Zuschauer kaum entziehen können. Immer wieder werden Parallelen zwischen den Menschen, den Tieren und der Landschaft hergestellt und es ist kein Zufall, dass es Rona erst in der Abgeschiedenheit einer einsamen Hütte inmitten der rauen Natur der Orkney Inseln schafft, wirklich zu sich zu finden. Ein beeindruckender Film vor einer großartigen Naturkulisse mit einer Hauptdarstellerin, die man so schnell nicht wieder vergisst. Für mich mein klarer Favorit der diesjährigen Berlinale.

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Berlinale 2024: TEACHES OF PEACHES von Philipp Fussenegger und Judy Landkammer

Filmstill, Peaches Anfang der 2000er Jahre in der Badewanne beim Interview
© Bell Media Inc

Zusammen mit ihrem kanadischen Kumpel Chilly Gonzales steht die Performerin und Elektropunk-Ikone Peaches stellvertretend für die Berlin-Zeit Anfang der 2000er Jahre. Die Stadt hatte immer noch einen dreckigen Charme, die Fassaden in Ostberlin waren noch nicht perfekt verputzt, sehr vieles schien möglich. Während zu dieser Zeit in Nordamerika Peaches Acts nicht verstanden wurden, hieß es in Berlin auf einmal „weird ones first“ und Peaches entfachte einem ekstatischen Sturm.

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Berlinale 2024: VERBRANNTE ERDE (Scorched Earth) von Thomas Arslan

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© still: Reinhold Vorschneider / Schramm Film

Niemand schweigt so schön wie Misel Maticevic. Maticevic ist wieder Trojan, der Mann, der sich mit Raubüberfällen seinen Lebensunterhalt verdient. Trojan redet nicht, Trojan macht. Trojan arbeitet. Er beobachtet, er plant, er macht Beute. Zu Beginn von Thomas Arslans IM SCHATTEN, der auf der Berlinale 2010 Premiere hatte, war Trojan gerade aus dem Gefängnis gekommen. Derjenige für den er auf den letzten Raubzug gegangen war, verweigerte ihm nicht nur seinen Anteil, sondern machte auch noch Ärger. Trojan ließ nicht aufhalten und überfiel mit Präzision einen Geldtransporter. Trojan dachte, er sei schon mit Erfolg untergetaucht, als die Dinge außer Kontrolle gerieten. Obwohl er seine Widersacher ausschalten konnte, musste er ohne Beute fliehen, als die Polizei zu nah auf seinen Spuren waren. In VERBRANNTE ERDE ist Trojan zurück. Mehr als zehn Jahre war er verschwunden. Trojan braucht Geld und macht das, was er am besten kann.

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Berlinale 2024: ANDREA LÄSST SICH SCHEIDEN von Josef Hader

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Foto: ©wega Film

Die Hoamat wird niemand los, ob Frau oder Mann: Deiner Heimat entkommst Du nicht. Josef Haders neuer Film beginnt mit dem „Hoamatgsang“, gesungen von einem Knabenchor. Die erste Strophe lautet: „Hoamatland, Hoamatland, di han i so gern! Wiar a Kinderl sein Muader, a Hünderl sein Herrn.“ In ihrer Hoamat ist Andrea (Birgit Minichmayr) Polizistin. Ein ziemlich öder Job. Immerhin hat sie nette, wenn auch nicht besonders helle Kollegen. Aber Andrea hat einen Plan: Sie will zur Kripo in die Landeshauptstadt St. Pölten wechseln. Schau’n mer mal, wie ihr das gelingt.

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Berlinale 2024: CROSSING von Levan Akin

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Das Großartige an Berlin als Austragungsort für die Berlinale ist, dass alle Filme auch immer etwas mit Berlin zu tun haben. Um welche Kultur es im Film auch geht, sie ist in dieser Stadt vertreten. So treffen bei der Premiere des Panorama-Eröffnungsfilms CROSSING türkische, georgische, LBGT+ und Film-Communities aufeinander und feiern begeistert im wunderschönen Zooplast 1 den neuen Film von Levan Akin.

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