PROMISED LAND von Gus Van Sant
Es ist am Ende auf jeden Fall verwirrend: Die vermeintlich Guten sind auch die Bösen. Wer immer gewinnen will, spielt einfach gegen sich selbst. Und es bleibt - trotz sehr bemüht versöhnlichem Ende, bei dem man die Drehbuchsitzung noch hört („Please more positive, give that man a new home and a wife“) - es bleibt die Frage, was wäre richtig gewesen für diese Kleinstadt irgendwo in den USA? Fracking or not Fracking, das war die Frage.
Eine von hunderten solcher Städtchen zwischen den beiden Küsten, die nur noch vor sich hinsiecht, weil die großen Zeiten der Landwirtschaft vorbei sind. Sollen sie ihr Land dem Fracking Konzern für die umstrittene Gasförderung verpachten und mit der Chance auf Wohlstand das Risiko eingehen, alles zu verlieren, was sie noch haben? Ihr Land, ihre Tiere, ihre Herkunft? Oder sollen sie stur weiter ihr Ding machen, auf alten Pickups rumfahren, in der örtlichen Bar saufen, Amerikaflaggen an ihre Scheunen pinseln und ansonsten dabei zusehen, wie alles finanziell den Bach runtergeht, auch wenn man sich treu geblieben ist. Das Herzland der USA kurz vor dem Herzinfarkt - mit der Chance auf eine Reanimation und Medikamente durch den netten Großkonzern. Das ist das Setting. Und dann wird alles eben verwirrend.