Berlinale Special - Berlinale 2025

Berlinale 2025: A MELHOR MÃE DO MUNDO (THE BEST MOTHER IN THE WORLD) von Anna Muylaert

Filmstill

© Aline Arruda

Mit geschwollenem Auge und blutender Schramme sitzt Gal in einer Polizeistation in São Paolo. Sie will den Mann anzeigen, mit dem sie zusammenlebt. Im Gespräch mit der zuständigen Mitarbeiterin zuckt ihr Gesicht nervös, auch ihr Körper gibt sich ständig selbst „einen Ruck“. Man merkt: Sie hat allen Mut zusammengenommen, um diesen Schritt zu gehen. In ihren Augen spiegeln sich Härte und Entschlossenheit, aber auch Angst. Nur wenn sie von ihren beiden Kindern spricht, löst sich die Anspannung für einen Moment. Letztlich schreckt sie dann doch vor den Konsequenzen einer Anzeige zurück – und beschließt, einen anderen Weg zu wählen.

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Berlinale 2025: MICKEY 17 von Bong Joon Ho

Filmstill

© 2025 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved

Was kommt dabei heraus, wenn man Robert Pattinson, einen irren Sci-Fi-Plot, liebenswerte Riesenasseln mit akustischem Talent zum Hochfrequenzbereich, einen größenwahnsinnigen Politiker-Milliardär und einen genial-radikalen koreanischen Filmemacher miteinander kombiniert? Ein Bandwurmsatz, sorry. Und ein toller Film. MICKEY 17 von PARASITE-Regisseur Bon Joon Ho ist ein absolutes Highlight der Berlinale.

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Berlinale 2025: KÖLN 75 von Ido Fluk

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© Wolfgang Ennenbach / One Two Films

So viel Spoiler sei erlaubt: wer erwartet, etwas vom Köln Konzert zu hören, wird enttäuscht sein. Kein einziger Tastenschlag des legendären Konzerts wird erklingen. Aber das ist ja auch das Prinzip des Films. Die Off-Stimme stellt es gleich zu Beginn klar und bemüht einen Vergleich mit Michelangelo: Die Deckenmalereien in der Sixtinischen Kapelle in Rom sind atemberaubend – aber ist es nicht ein Wahnsinn, dass überhaupt ein Gerüst gebaut wurde, um in dieser Höhe malen zu können? OK, verstanden! Doch ist das "Gerüst" des Köln Konzerts wirklich so spannend, dass es einen abendfüllenden Kinofilm tragen kann? Ja - denn das Gerüst heißt Vera Brandes.

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MICHTAV LE'DAVID (LETTER TO DAVID) von Tom Shoval

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© Orit Azoulay

Der Film von Regisseur Tom Shoval ist in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Als Film ist er eine Meisterleistung, zugleich ein schmerzhaftes Zeitdokument über die Grauen des 7. Oktobers. An jenem Tag werden zahlreiche Gemeinden im Süden Israels angegriffen, verwüstet, niedergebrannt. Die Hamas ermordet 1.200 Menschen, viele weitere werden entführt. Besonders hart trifft es den Kibbuz Nir Oz.

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Berlinale 2025: FRIENDSHIP'S DEATH von Peter Wollen

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© Courtesy of BFI Distribution

Für ihre Rede bei der Eröffnungsgala wurde Tilda Swinton schon zu Recht ausgiebig gefeiert. Diese Stil-Ikone, bei der alles perfekt sitzt; auch und besonders die Worte. Sie hat es geschafft, die Wertschätzung gegenüber der Berlinale auszudrücken, und trotzdem ihre klare Haltung zu Menschenrechtsfragen anzudeuten, mit dem Verweis auf Gaza. Und nun sollte einen Tag später noch ein ziemlich alter Film mit ihr laufen, von dem ich noch nie gehört hatte.

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Berlinale 2025: PK zu Köln 75

Bild von vielen leeren Stühlen auf der Pressekonferenz

Natürlich wünscht man sich etwas anderes zu der Weltpremiere seines Films. Doch abseits des Wettbewerbs haben es Film nun mal schwer, Aufmerksamkeit zu bekommen - und so muss man mit einer Handvoll Journalisten zufrieden sein, die zu der Pressekonferenz erscheinen. Dabei ergibt sich dann dann auch zum Glück die Gelegenheit für Regisseur Ido Fluk, das Geheimnis zu lüften, warum es in KÖLN 75 vom eigentlichen Konzert nichts zu hören gibt.

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Berlinale 2025: A COMPLETE UNKNOWN (LIKE A COMPLETE UNKNOWN) von James Mangold

Timothee Chalamet spielt als Bob Dylan eine elektrische Gitarre
© 2024 Searchlight Pictures

Als die Dylanologen hörten, dass eine Frau (eine Frau!) auf dem Newport Folk Festival von 1965 „Judas!“ schrie und Gott von der Bühne zurückgrummelte „I don’t believe you“, zerrissen die Dylanologen ihre Kleider, eilten hinaus unter das Volk und riefen: James Mangold, was tust Du? Und die Dylanologen keppelten und keiften. Denn hatte sich jener Wortwechsel zwischen einem erzürnten Mann (Natürlich ein Mann, wie könnte es auch anders sein? Seit Jahrzehnten streiten sich mehrere Männer um die Ehre, völligen Blödsinn geschrien zu haben.) und Gott nicht in Wahrheit in der Free Trade Hall zu Manchester am 17. Mai 1966 zugetragen? ICH aber sage Euch: Es ist völlig wurscht, wer an welchem Tag wo „Judas!“ gerufen hat: God didn’t give a shit anyway, god and his band were playing „fucking loud“.

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Berlinale 2025- PK zu A COMPLETE UNKNOWN mit Timothée Chalamet

Timothée Chalamet auf Pressekonferenz


Die Erwartungen an Timothée Chalamet sind hoch. Im vergleichsweise kleinen Staraufgebot der Berlinale soll er für Glanz und Glamour sorgen. Entsprechend groß war heute auch der Fan-Andrang vor dem Hyatt Hotel, wo er als einziges Mitglied der Filmcrew des Bob-Dylan-Biopics A COMPLETE UNKNOWN eine Pressekonferenz gab.

Seit zwei Monaten reist er nun um die Welt, um den Film von James Mangold vorzustellen – eine vergleichsweise kurze Zeit im Gegensatz zu den fünf Jahren, die er sich auf diese Rolle vorbereitet hat. Eines wird schnell klar: Er ist ein leidenschaftlicher Fan von Dylan, Mangold und dem Film selbst.

In Berlin zeigt sich Chalamet zwar übermüdet, aber dennoch gut gelaunt. Ein BVB-Shirt trägt er übrigens nicht – es ist ein Vintage-Shirt aus den 90ern des US-Fußballclubs Columbus Crew.

Berlinale 2025: DAS LICHT (THE LIGHT) von Tom Tykwer

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© Frederic Batier / X Verleih

Eine dysfunktionale Familie der Berliner Awareness-Bohème, eine aus Syrien geflüchtete Frau, die ihre eigene Familie zurücklassen musste, und eine geheimnisvolle Lampe mit heilenden Kräften: Das sind die Zutaten für Tom Tykwers DAS LICHT, den Eröffnungsfilm der Berlinale. 162 Minuten lang wird hier eine Geschichte von Selbstverleugnung und Erkenntnis, Einsamkeit und Zusammenhalt, Schmerz und Heilung erzählt, die sich zwischen allen Genres und Realitätsebenen bewegt, mal komisch, mal tragisch, mal ernst und mal albern über die Leinwand fegt. Das funktioniert zum Teil sehr gut, und zum Teil leider gar nicht.

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