Foto: © Internationale Filmfestspiele Berlin
Das Panorama-Hauptprogramm eröffnet am Donnerstag, 6. Februar, mit einer Science-Fiction-Überraschung aus Vietnam: NUOC (2030) von Nghiêm-Minh Nguyễn-Võ. Der Spiegel der Weltmeere ist inzwischen gestiegen, das Land vieler Bauern steht unter Wasser. Gemüse wird in schwimmenden Farmen gezüchtet und Weltkonzerne suchen sich selbst diese Situation profitabel zu machen.
Zu den bekannten Namen in diesem Jahr gehören Michel Gondry, Robert Lepage und Benjamin Heisenberg. Und sehr, sehr viele sicher spannende, wenn auch über Festivals hinaus wenig bekannte Regisseure und Regieseurinnen.
36 Filme aus 29 Ländern geben mit 24 Weltpremieren eine Übersicht über die aktuelle Spielfilmproduktion. Wenig überraschend, schon fast Tradition die vielen asiatischen Filme in der Sektion:
In IEJI (HOMELAND) von Nao Kubota (Japan) erkundet ein in die Stadt geflüchteter Bauernsohn in der Rückkehr seine unzugängliche Heimat im Bereich Fukushima.
Im südkoreanischen NIGHT FLIGHT von LeeSong Hee-il erleben wir Schüler in einer am Leistungszwang kollabierenden Gesellschaft. LeeSong zeigte zuvor NO REGRET und WHITE NIGHT im Panorama.
Aus der Volksrepublik China kommt eines der überraschendsten Debüts vom 21-jährigen Zhou Hao: YE (THE NIGHT) soll laut Panorama Machern an die ganz großen erinnern: Fassbinder, Genet oder Wong Kar Wai.
Meister des Hong-Kong-Cinema sind Dante Lam mit MO JING (THAT DEMON WITHIN), dem es in einem Action-Genre Streifen gelingt, große moralische Fragen aufzuwerfen.
Außerdem Fruit Chan, der mit THE MIDNIGHT AFTER einen Online-Fortsetzungsroman in Weltuntergangs-stimmung verfilmte - Chans düster-bizarrer Panorama-Beitrag von 2005, DUMPLING, ist noch in bester Erinnerung.
Der taiwanesisch-malaysischen Regisseur Tsai Ming-liang besucht die Berlinale mit einem weiteren Teil seiner experimentellen „Walker“-Serie, XI YOU (JOURNEY TO THE WEST), einer französischen Produktion mit Lee Kang Sheng und Denis Lavant.