Berlinale 2010

Please give von Nicole Holofcener

Täglich nur auf den eigenen Vorteil bedacht zu sein und sich dabei trotzdem als richtig guter Mensch fühlen, dass ist das Lebensdilemma der New Yorkerin Kate. Nicole Holofcener stellt in ihrem außer Konkurrenz laufenden Wettbewerbsbeitrag eine nach außen hin durchaus sympathische New Yorker Vintage-Möbelhändlerin in den Mittelpunkt, die es mit dem Aufkaufen von Möbeln gerade Verstorbener und dem Weiterverkauf dieser Stücke zu horrenden Preisen zu Wohlstand gebracht hat.

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Retrospektive: 38 Filme aus über 15.000

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Aus Anlass eines runden Geburtstags ist ein Rückblick immer etwas Besonderes. Deshalb hat die Berlinale den Filmkritiker und Autor David Thomson (Seine bekanntesten Bücher: Have you seen? A Personal Introduction to 1.000 Films und The New Biographical Dictionary of Film) eingeladen ganz subjektiv Filme der Sektionen Wettbewerb, Forum, Panorama und Generationen auszusuchen. 38 sind es geworden aus mehr als 15.000 Filmen, die im Programm der Berlinale in 60 Jahren gezeigt worden sind. Thomson eröffnet die Retrospektive am 11. Februar persönlich mit einer Einführung vor dem Screening von Jean Renoirs The River (Der Strom). Es folgen Klassiker wie Godards A Bout de Souffle (Außer Atem), Polanskis Repulsion (Ekel) oder Almodóvars La Ley Del Deseo (Das Gesetz der Begierde) aber auch (fast?) Vergessenes wie Werner Herzogs Berlinale Erstling Lebenszeichen. Die aktuellsten Filme in dieser Geburtstags-Retrospektive sind Away from Her (An ihrer Seite) von Sarah Polley und Yella von Christian Petzold.

Ehrenbären für Hanna Schygulla und Wolfgang Kohlhaase

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Zum 60. Geburtstag spendiert die Berlinale sich und uns eine doppelte Hommage: Für ihr Lebenswerk werden die Schauspielerin Hanna Schygulla und der Drehbuchautor und Regisseur Wolfgang Kohlhaase mit goldenen Ehrenbären ausgezeichnet. Im Programm der Hommage laufen jeweils fünf Filme mit Schygulla und von Kohlhaase.
Hanna Schygulla wurde vor allem als Darstellerin in den Filmen von Rainer-Werner Fassbinder bekannt. Die Berlinale zeigt deshalb auch unter anderem den frühen Fassbinder-Film Rio das Mortes und sein Spätwerk Die Ehre der Maria Braun. Für die Titelrolle erhielt Schygulla 1979 den silbernen Bären als beste Schauspielerin und den Deutschen Filmpreis in Gold.
Der Berliner Wolfgang Kohlhaase arbeitet seit mehr als 50 Jahren vor allem als Drehbuchautor. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören Solo Sunny und Sommer vor dem Balkon (Regie: Andreas Dresen) und Die Stille nach dem Schuß (Regie: Volker Schlöndorff). Diese Filme werden auch in der Hommage gezeigt, außerdem Kohlhaases erster großer Erfolg als Autor Berlin – Ecke Schönhauser von 1957 (Regie: Gerhard Klein). Solo Sunny bekam 1978 einen silbernen Bären, Kohlhaase schrieb nicht nur das Buch, sondern war neben Konrad Wolf auch Co-Regisseur.

Mit Torte und Grafitti ins 60. Jahr

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60 Jahre Berlinale sollen gebührend gefeiert werden. „Happy Birthday, Berlinale“ ist nun also das offizielle Motto der diesjährigen Filmfestspiele. Eine riesige Geburtstagstorte zum Jubiläum wurde vorsorglich schon mal auf der Eröffnungs-Pressekonferenz am Montag in Berlin geschlachtet. Es gab also nicht nur das komplette Programm zu verdauen, sondern auch ein mehrstöckiges Zuckerwerk. Gaumenzeugen berichten, der weißrotcremigsüße Kuchen sei lecker gewesen. Und Festivalchef Chef Dieter Kosslick steuerte als verbales Präsent – ganz in der gewohnt launigen Art – gleich noch ein schwäbisches Sprichwort über betagte Jubilare bei: „Wenn die Kerzen teurer sind als die Torte, dann kommt man langsam ins Nachdenken“.

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berlinale.de im Jubiläumsglanz

Seit heute steht berlinale.de voll im Zeichen ihres diesjährigen Geburtstags. Viele Jubiläumsinhalte sind online gegangen. Zu sehen sind u. a. amüsante Glückwünsche und Anekdoten von Berlinale Teilnehmern wie Andreas Dresen, Tilda Swinton und Willem Dafoe. Gleichzeitig wird das neue Festivalplakat präsentiert, auf dem die 15 000 Filme, die seit 1951 auf der Berlinale liefen, zusammengetragen wurden.

Angekündigt wird auch eine spektakulären Kunstaktion: das Brandenburger Tor wird von einem 300qm großem Vorhang der Künstlerin Christina Kim "verhüllt". Das Kunstwerk wird am 12.2. eröffnet und im Anschluss wird der Film Metropolis live vom Friedrichstadtpalast an das Brandenburger Tor übertragen. Der Monat Februar garantiert dabei ein Open Air Kinoerlebnis der etwas anderen Art.

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