Berlinale Special

RYUICHI SAKAMOTO: ASYNC AT THE PARK AVENUE ARMORY

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Natürlich ist es ein Film über die Musik. Viel spannender fand ich es aber, in die Gesichter der Zuhörer zu schauen. Manche andächtig oder konzentriert, andere abwesend und indifferent. Sie spiegeln uns als Zuschauer im Kinosaal. Konzentration wäre auch hier gut. Ich rutsche eher unruhig auf meinen Sitz hin und her. Wie bei vielen Filmen auf der Berlinale sollte man ausgeschlafen sein. Ein nicht zu lösender Widerspruch. Auch wenn der Film nur 65 Minuten dauert, durchlebe ich ihn sehr intensiv.

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THE BOOKSHOP von Isabel Coixet (Berlinale 2018)

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© the producers / Lisbeth Salas

"You are never alone in a bookshop". Das ist das Motto der jungen Witwe Florence Green, die sich in den fünfziger Jahren in der englischen Provinz im Küstendorf Hardborough gegen den Widerstand einiger Anwohner ihren Traum von einer eigenen Buchhandlung erfüllt. Schon bald nach der Eröffnung des Buchladens verändert sich durch seine Inhaberin und ihr literarisches Angebot das Leben der Leute im Dorf.

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THE HAPPY PRINCE von Rupert Everett (Berlinale 2018)

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In seinen letzten Lebensjahren war der große, der geistreiche, der vor Esprit sprühende Oscar Wilde nur noch ein Schatten seiner selbst. Der Schriftsteller war 1895 wegen homosexueller „Unzucht“ zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt worden. Danach war er ruiniert: körperlich, finanziell, gesellschaftlich und seelisch. Sich als Regisseur auf diese letzten Jahre zu konzentrieren, die Wilde unter falschem Namen im französischen und italienischen Exil verbrachte, erfordert Mut. Was Wilde-Fans so sehr an Wilde lieben, ist hier nur noch in Anklängen vorhanden. Die freche Leichtigkeit, die lässige Eleganz und die spitzen aber gut gelaunten Bonmots sind einem bitteren Sarkasmus gewichen. Der bislang vor allem als Schauspieler bekannte Rupert Everett hatte diesen Mut. Und nicht nur das: Er spielt bei seinem Debüt als Spielfilmregisseur auch gleich die Hauptrolle selbst. Man kann ihn dazu nur beglückwünschen. THE HAPPY PRINCE ist ein rundum gelungener, schonungsloser und ehrlicher Film über einen Menschen, der von der Verlogenheit der Gesellschaft und seinen eigenen Dämonen vernichtet wird.

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