Am Wegesrand

Der Sohn des Rabbis im japanischen Fischerdorf

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Berlinale, Tag drei. In der S-Bahn auf dem Weg zum Festivalgelände klage ich meinem Berlinale-Freund mein Leid: zu viele Filme, zu wenig Zeit! In ungebremstem Redefluss zähle ich die cineastischen Preziosen auf, die ich eigentlich alle an dem Tag anschauen möchte. Gemeinerweise überschneiden sich die Vorführzeiten. Wie soll man sich entscheiden zwischen einem Wettbewerbsfilm mit Hunden, einem Stummfilm aus den 1920er Jahren, in dem der Sohn des Rabbi einer Schauspielerkarriere wegen aus dem Schtetl flieht, einer Schwarzweiß-Doku über ein abgelegenes japanisches Fischerdorf, und der Geschichte einer aufmüpfigen Abitur-Klasse, die sich 1956 in der DDR mit dem Ungarnaufstand solidarisiert…? Ach herrje! Ich hole tief Luft, seufze, schaue meinen Berlinale-Freund an, der mir doch bitteschön aus diesem Dilemma heraushelfen möge.

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Presseticket-Counter, 7:30 Uhr (Berlinale 2018)

Malle ist überall

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Wir alle haben das Bedürfnis, uns einen möglichst guten Platz im Leben zu sichern. Auf Mallorca und anderswo geschieht das mit Handtüchern, die schon vor dem Frühstück strategisch geschickt am Hotelpool platziert werden. Auf der Berlinale treibt diese Revier-Markierungs-Manie ihre ganz eigenen Blüten. Eine halbe Stunde vor Öffnung des Presseticket-Schalters liegen dort schön einsam, aber Autorität gebietend, drei Rucksäcke und diverse Jacken in der Schlange. Ihre Besitzer sind beim Kaffeetrinken um die Ecke. Filmjournalisten sind eben auch nur Spießer.

Eröffnungspressekonferenz "ISLE OF DOGS"

Berlinale Fan-Post

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Na klar, die Eröffnungs-Pressekonferenzen gehören auch dazu. Und platzen aus allen Nähten. Warum? Natürlich nur, weil lauter Qualitätsjournalist/innen wahnsinnig wichtige und tiefgründige Fragen stellen wollen. Und dann vielleicht doch noch ein bisschen, weil Dutzende Berichterstatter aus aller Welt auch mal Promis gucken wollen...

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Die Taschen sind da – Bearology part two

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Die Taschen, die Taschen! Seien wir ehrlich: Es ist jedes Jahr eine große Aufregung darum, nur geringfügig weniger hysterisch als die heißen Diskussionen um das Wettbewerbsprogramm. Hier werden die wirklich großen Fragen gestellt: Welche Mode-Farbe haben die Festivaltaschen in diesem Jahr? Sind es überhaupt Taschen oder leider wieder nur Beutel? Passen alle Programmhefte plus Festivalverpflegung inklusive 2-Literflasche Cola und mein Laptop rein? Und: Sie werden doch wohl nicht wieder so stinken wie diese rosaweißen Ungeheuer aus dem Jahr wannwardasnochmal?

In diesem Jahr kann man sich über die Taschen wirklich freuen. In eleganter Linie streckt darauf der Berlinale Bär seine Tatzen aus, ansonsten sind sie im Design angenehm zurückhaltend. Modebewusste Cineasten oder solche mit Rückenproblemen tragen das Teil als Rucksack, die anderen können gerne auf die Henkel-Variante zurückgreifen. Das Beste: Wir haben die Wahl – Knallrot oder Elegant-Grau sind im Angebot. Viel Spaß damit!

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