Ok, ich gebe es ja zu -ich habe THE BIG LEBOWSKI nicht auf der Berlinale im Februar 1998 gesehen, sondern im Münchner Kino Türkendolch im März 1998, immerhin in der Originalversion. Auf der Berlinale hatte der Film im Wettbewerb nicht für Aufsehen gesorgt und natürlich hatte er keinen Preis gewonnen. Humor auf der Berlinale, das ist ohnehin ein schwieriges Thema. Außerdem wette ich, dass Jury, Kritiker und Publikum ähnlich verwirrt aus dem Kino gekommen sind, wie ich.
Aus diesem Grund muss ich meinen ersten Satz auch etwas präzisieren: Ich habe THE BIG LEBOWSKI im Münchner Kino Türkendolch im März 1998 zweimal gesehen. Beim ersten Mal wusste ich, dass ich etwas extrem Seltsames und Interessantes gesehen hatte, beim zweiten Mal begann ich auch die Zusammenhänge zu begreifen und bei den darauffolgenden Vorführungen 3 bis ca. 27 (die bisher letzte am 13. November 2011) erschloss sich mir nach und nach der Witz dieses Werks der Coen-Brüder – dieser Prozess wird nie enden. Wer das bizarr, obsessiv und krank findet klickt jetzt hier.
Auf der Berlinale 1998 lief also ein echter Kultfilm und niemand hat es gemerkt. Das war kurz zuvor auf dem Sundance Festival, wo der Film außer Konkurrenz gezeigt wurde, bereits ähnlich und ein Einspielergebnis von 17 Millionen US-Dollar in den amerikanischen Kinos ist auch kein Kassenschlager. Zum großen Geschäft wurde der Film erst im Nachhinein auf DVD. Well, all the dude ever wanted, was his rug back.