Wettrennen der Fieslinge
Ben Kingsley als fieser FSB-Agent Grinko – das ist ziemlich beeindruckend. Von dem Film insgesamt kann man das nicht unbedingt sagen. Als kleiner Psycho-Schocker für zwischendurch ist das vielleicht mal eine schöne Abwechslung für Berlinale-Kritiker, die zuviel verkopftes Zeugs gesehen haben. Aber der große Wurf ist dieser Film ganz sicher nicht geworden.
Die Story, in der kaum ein Klischee ausgelassen wird, ist recht schnell erzählt: Ein naives Amipärchen, Roy und Jessie (allein die Namen…!), macht eine Abenteuertour mit der Transsibirischen Eisenbahn, um ihre angeschlagene Ehe zu retten. Dabei lernen sie Abby und Carlos kennen. Abby schweigt zunächst geheimnisvoll, aber nach kurzem wird klar, dass es sich bloß um eine weitere naive Amerikanerin handelt. Carlos dagegen ist ein böser, böser, richtig finsterer Spanier, der Kokain schmuggelt (schön zusammengepresst und zu Babuschka-Puppen verarbeitet). Bei einem Zwischenhalt geht Roy verloren, weil er sich zu sehr für alte Dampfloks interessiert und muss mit dem nächsten Zug nachkommen. Bei einem Ausflug kommen sich der böse, böse, aber natürlich auch wahnsinnig gut aussehende Carlos und Jessie näher. Aber als Carlos zudringlich wird kommt es zu einem Streit und Jessie erschlägt Carlos im Affekt. Jessie flüchtet und trifft ihren Ehemann wieder. Zurück im Zug stößt dann Ben Kingsly dazu, der sich mit herrlich fiesem Akzent als Drogenpolizist Grinko vorstellt. Dass er selbst in dunkle Geschäfte verwickelt ist wird recht schnell klar. Er ist auf der Suche nach Carlos, der ihm eine Menge Geld schuldet. Bald findet er raus, das Jessie mit seinem Tod zu tun hat. Der Film kippt und wird endgültig zum Psychoschocker. In der mittlerweile menschenleeren Eisenbahn fliehen die Amerikaner panisch vor den bösen Russen, die ihr Geld und ihre Drogen wiederhaben wollen. Nach ein paar üblen Folterszenen, in denen die mittlerweile ebenfalls von den Russen gefundene Abby übel zugerichtet wird und einem Eisenbahncrash folgt schließlich die große Befreiung. Am Schluss wird noch jemand glücklich, weil er den mittlerweile eingeschneiten und tiefgefrorenen Carlos aufstöbert und das große Geld findet… Ein Wettrennen der Fieslinge, das die naiven aber netten Amerikaner gewinnen. Was uns das sagen will? Keine Ahnung!
Kommentare ( 1 )
Habt ihr Tropa de elite heute gesehen?
Ich warte auf die Kritik.
Posted by Kleine | 11.02.08 21:10