BLACK MILK nimmt sich Zeit. Intime Momente, Konflikte und Uneindeutigkeiten werden nicht einer dramaturgischen Linie geopfert. Regisseurin Uisenma Boruch lässt Personen und Situationen für sich sprechen. Das tut gut.
Wessi, in der Mongolei geboren und in Deutschland aufgewachsen, fliegt in ihr Geburtsland. Dort teilt sie mit ihrer Schwester Ossi und anderen Nomaden den Alltag in der mongolischen Steppe.
Borchu schafft es mit einer ganz eigenen Filmsprache die Annährung der Schwestern behutsam in Bilder umzusetzen. Ihre unterschiedliche kulturelle Prägung führt immer wieder zu Spannungen. Am Ende überwiegt aber die Gemeinsamkeit. In ihrer charakterlichen Stärke finden beide sehr eigene Wege, um sich als Person wie als Frau gegenüber sich selbst, ihrer Umwelt aber insbesondere auch gegenüber männlichen Dominanzansprüchen zu behaupten.