« Juli 2011 | Main | Dezember 2011 »

September 2011

RAMPART von Oren Moverman

RAMPART_Moverman_Filmstill.jpg

„Eigentlich bist du der klassische Rassist: du bist gewalttätig, sexistisch, chauvinistisch und homophob.“ Treffender als seine Tochter kann man Dave Brown nicht charakterisieren. Typisch ist auch seine Antwort: „Hast du das lange geprobt?“ Damit macht Dave die einzige Chance kaputt, mit seiner Tochter ein Gespräch zu führen, das seinen Namen auch verdient.

Continue reading "RAMPART von Oren Moverman" »

Preise San Sebastian 2011

Concha der Oro für den besten Film

LOS%20PASOS%20DOBLES_filmstill.jpg

LOS PASOS DOBLES von Isaki Lacuesta

Preis der Jury

film_still_skylab.jpg

LE SKYLAB von Julie Delpy

Continue reading "Preise San Sebastian 2011" »

HAPPY END von Björn Runge

happy_end_filmstill.jpg

HAPPY END ist der fünfte Film des schwedischen Regisseurs Björn Runge und der Abschluss seiner "Liberation"-Triologie. Nach DAYBREAK und MOUTH TO MOUTH geht es auch in HAPPY END um Menschen, die sich aus destruktiven Lebensumständen befreien wollen.

Continue reading "HAPPY END von Björn Runge" »

LE SKYLAB von Julie Delpy

film_still_skylab.jpg


Ein Haus im Grünen, ein schöner Sommertag Ende der 70er Jahre, eine gutgelaunte Großfamilie, die sich zu einer fröhlichen Familienfeier mit vielen Kindern an einem reich gedeckten Tisch mit köstlichem Essen und kühlem Champagner trifft und all das mitten in der Bretagne in unmittelbarer Nähe zum Strand. In diesen nahezu paradiesischen Rahmenbedingungen spielt Le Skylab von Julie Delpy, die hier nicht nur Regie geführt hat, sondern auch Drehbuchautorin ist und eine der Hauptrollen spielt.

Continue reading "LE SKYLAB von Julie Delpy" »

KISEKI (I Wish) von Hirokazu Kore-Eda

KISEKI_I_WISH_filmstill_1.jpg

Mit I WISH hat der japanische Regisseur Hirokazu Kore-Eda einen Film gleichermaßen für Erwachsene wie für Kinder gemacht. Er schildert im Kleinen die großen Themen des Lebens: Was bedeutet Glück? Wie wichtig ist Familie? Was sind meine innigsten Wünsche? Was ist, wenn "die Welt" meine Wünsche ignoriert?

Continue reading "KISEKI (I Wish) von Hirokazu Kore-Eda" »

CRAZY HORSE von Frederick Wiseman

film_still_crazy_horse.jpg

Der 81jährige Frederick Wiseman ist nach seiner über 40 Jahre andauernden Schaffenszeit einer der weltweit bekanntesten Dokumentarfilmer und er interessierte sich in seinen früheren Dokumentationen besonders für soziokulturelle Einrichtungen und öffentliche Orte in Amerika. Für seinen neuen Film hat er sich nun den vor allem als Touristenattraktion bekannten Nachtclub „Crazy Horse“ in Paris vorgenommen, in dem er zehn Wochen lang gedreht hat.

Continue reading "CRAZY HORSE von Frederick Wiseman" »

LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT von Jaques Demy

Eigentlich sollte man bei jedem Filmfestival mindestens einen Film aus der Retrospektive sehen. Filme, die sonst am Sonntagnachmittag im Fernsehen verschwinden, kommen in der Orignalversion auf der Kinoleinwand ganz "groß" raus. Beiträge des Gegenwartskinos zum Festivalwettbewerb müssen sich an diesen Schätzen der Filmgeschichte messen lassen.

Im Fall von LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT (1967) fällt der Vergleich klar zu Gunsten der Vergangenheit aus. An Jacques Demys Film zeigt sich, wie „farblos“ das Kino geworden ist. Demy ist als Meister der Farbkompositionen bekannt, aber wenn man es dann mit eigenen Augen sieht, übertrifft es noch die Erwartungen. Kostüme in gelb, rot, orange und blau sprühen vor dem mediteranten Ambiente der Hafenstadt Rochefort nur so voller Leben. Dabei ist nichts aufdringlich oder grell.

Continue reading "LES DEMOISELLES DE ROCHEFORT von Jaques Demy" »

THE DEEP BLUE SEA von Terence Davis

THE%20DEEP%20BLUE%20SEA_Terence_Davis.jpg

Kann der erste Film, den man auf einen Filmfestival sieht, den Rhythmus vorgeben? Ich hoffe nicht, denn wenn es so wäre, dann würde ich nach THE DEEP BLUE SEA von Terence Davies die restliche Zeit in San Sebastian doch lieber an einem der vielen Traumstrände verbringen anstatt in dunklen Vorführräumen.

Continue reading "THE DEEP BLUE SEA von Terence Davis" »

San Sebastian Film Festival 2011 (16. - 24.9.)

poster_ss_2011.jpg

Noch ein Jahr, dann feiert nach der Berlinale auch das Filmfestival in San Sebastian seinen 60. Geburtstag. Doch bereits die 59. Ausgabe ist etwas Besonderes: es ist das erste Jahr in dem der neue Festivaldirektor Jose Luis Rebordinos die Fäden in der Hand hält. Rebordinos steht zwar für Kontinuität, schließlich arbeitet er bereits seit 15 Jahren für das Filmfestival, doch gerade zu Anfang wird auch er versuchen, dem Festival seine Handschrift zu geben.

Schon jetzt zeigt sich ein deutliches Bemühen um die "Generation Internet". Die offizielle Homepage ist auf der Höhe der Zeit (was man von anderen Festivalseiten wie z. B. berlinale.de nicht unbedingt behaupten kann) und auch bei der Eröffnungsgala wurde versucht, das Feedback der „Social Communities“ direkt zu integrieren.

Von den Namen her ist das Filmprogramm 2011 eines der attraktivsten der letzten Jahre. Im Wettbewerb zeigen July Delpy (DEUX JOURS A PARIS) mit LE SKYLAB, Sarah Polley (AWAY FROM HER) mit TAKE THIS WALTZ, Hirokazu Kore-eda (STILL WALKING) mit I WISH und Oren Moverman (THE MESSENGER) mit RAMPARD ihre neuesten Werke.

retro_demy.jpg


Die Retrospektive zu Jaques Demy und die thematische Retrospektive AMERICAN WAY OF DEATH: AMERICAN FILM NOIR 1990-2010 versprechen sowohl Neuentdeckungen wie auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

retro_american_way_of_death.jpg

In der Reihe Zabaltegi läuft u.a. SHAME, der Gewinner von Venedig. Den diesjährigen Ehrenpreis bekommt Glenn Glose.

Es gibt also viele gute Gründe, sich eine Woche lang den Atlantikwind um die Nase wehen zu lassen.