
Noch ein Jahr, dann feiert nach der Berlinale auch das Filmfestival in San Sebastian seinen 60. Geburtstag. Doch bereits die 59. Ausgabe ist etwas Besonderes: es ist das erste Jahr in dem der neue Festivaldirektor Jose Luis Rebordinos die Fäden in der Hand hält. Rebordinos steht zwar für Kontinuität, schließlich arbeitet er bereits seit 15 Jahren für das Filmfestival, doch gerade zu Anfang wird auch er versuchen, dem Festival seine Handschrift zu geben.
Schon jetzt zeigt sich ein deutliches Bemühen um die "Generation Internet". Die offizielle Homepage ist auf der Höhe der Zeit (was man von anderen Festivalseiten wie z. B. berlinale.de nicht unbedingt behaupten kann) und auch bei der Eröffnungsgala wurde versucht, das Feedback der „Social Communities“ direkt zu integrieren.
Von den Namen her ist das Filmprogramm 2011 eines der attraktivsten der letzten Jahre. Im Wettbewerb zeigen July Delpy (DEUX JOURS A PARIS) mit LE SKYLAB, Sarah Polley (AWAY FROM HER) mit TAKE THIS WALTZ, Hirokazu Kore-eda (STILL WALKING) mit I WISH und Oren Moverman (THE MESSENGER) mit RAMPARD ihre neuesten Werke.

Die Retrospektive zu Jaques Demy und die thematische Retrospektive AMERICAN WAY OF DEATH: AMERICAN FILM NOIR 1990-2010 versprechen sowohl Neuentdeckungen wie auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

In der Reihe Zabaltegi läuft u.a. SHAME, der Gewinner von Venedig. Den diesjährigen Ehrenpreis bekommt Glenn Glose.
Es gibt also viele gute Gründe, sich eine Woche lang den Atlantikwind um die Nase wehen zu lassen.