Berlinale 2014

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Der Wettbewerb im Berlinale-Jahr 2014 war eine echte Wundertüte: BOYHOOD von Richard Linklater erzählte zwölf Jahre im Leben eines Jungen und einer Familie in knapp drei Stunden. Für die herausragende Langzeitbeobachtung bekam Linklater den Silbernen Regie-Bären. Für das beste Drehbuch wurden Anna und Dietrich Brüggemann mit Silber ausgezeichnet. Ihr Film KREUZWEG zeigt die Konsequenzen eines menschenfeindlichen christlich-fundamentalistischen Glaubenskonzepts. Der Film ist dann stark, wenn er seine Bilder wirken lässt und schwach, wenn er sein Publikum nicht selbst denken lässt, sondern durch bemühte Dialoge belehrt. KREUZWEG war einer von vier deutschen Beiträgen im Wettbewerb. Von denen ist mir auch JACK von Edward Berger im Gedächtnis geblieben.

Haften geblieben aus diesem Jahr sind auch Shia LaBeouf und seine braune Papiertüte. Letztere hatte LaBeouf über den Kopf gezogen und schritt so mit der Aufschrift „I’m not famous anymore“ über den Roten Teppich. Die so noch mehr beachtete Berühmtheit LaBeouf war als Darsteller von Lars von Triers NYMPHOMANIAC VOL. 1 zur Berlinale gekommen. von Triers düsterer, witziger und auch verstörender Film über das Sexualleben und die Obsessionen einer Frau (Charlotte Gainsbourg). Publikum und Kritiker reagierten positiv, bizarr war aber das NYMPHOMANIAC VOL. 1 eben nur der erste Teil war und der Film mit einem harten Schnitt im erzählerischen Niemandsland endete. Vielleicht war das ein Grund, warum der Film ohne jeden Preis blieb.

Ein großes Comeback feierte bei der Berlinale 2014 der Zoo Palast nach mehrjähriger Renovierungszeit war der Standort wieder da, das von 1957 bis 1999 das zentrale Wettbewerbskino in Berlin war – mit einem Saal 1 mit 773 Plätzen und Projektionstechnik auf der Höhe der Zeit.

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