Berlinale 2011

Mit einem leeren Stuhl auf der Bühne erinnerte die Berlinale 2011 an ein Jurymitglied, das trotz Einladung nicht nach Berlin anreisen durfte. Der iranische Regisseur Jafar Panahi, der sich in seinen Filmen immer wieder kritisch mit Politik und Gesellschaft im Iran auseinandersetzt, war wegen dieser Haltung in der Islamischen Republik Iran 2010 zu einer sechsjährigen Haftstrafe und einem 20-jährigen Berufsverbot verurteilt worden. Die Berlinale würdigte Panahi auch dadurch, dass in vielen Sektionen des Festivals seine Filme gezeigt wurden.

Der Goldene Bär wurde in diesem Jahr von der unter anderem mit Isabella Rossellini prominent besetzten Jury dem ebenfalls aus dem Iran stammenden Regisseur Asghar Farhadi für seinen großartigen Film „Nader And Simin, A Separation“ verliehen. Ansonsten liefen viele der herausragenden Filme eher in den Nebensektionen. Besonders hervorzuheben ist außer der Spielfilm-Triologie „Dreileben“, der Regisseure Christian Petzold, Dominik Graf und Christoph Hochhäusler vor allem die Dokumentation „The Big Eden“ von Peter Dörfler über die vielen Facetten des "letzten Playboys Deutschlands" Rolf Eden.
Im Wettbewerb lief außer Konkurrenz ein visuell beeindruckender Film, der im Gedächtnis blieben wird: Wim Wenders Pina, eine Tanzfilmdokumentations-Hommage in 3-D mit dem Ensemble des Tanztheaters Wuppertal zu Ehren dessen vor Beginn der Dreharbeiten verstorbener Choreographin Pina Bausch.

Kommentare ( 1 )

Tatsächlich habe ich seit Pina keinen so überzeugenden Einsatz von 3D im Kino gesehen. Aus dem Eden Film wurde erst kürzlich (fast 10 Jahre später) zu dem 80. (?) Geburtstag von Rolf Eden ausführlich in einem langem Zeitungsartikel zitiert. Also ein bleibendes Dokument...

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