San Sebastian Filmfestival 2023

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Nach vielen Jahren kehrt festivalblog wieder an seine Ursprünge zurück. Das San Sebastian Filmfestival von 2004 war die Geburtsstunde von festivalblog. Begeistert wurden damals Filme von Woody Allen (MELINDA AND MELINDA), Oliver Stone (LOOKING FOR FIDEL) und Michael Winterbottom (NINE SONGS) besprochen. Gekommen waren auch John Sayles, Jeff Bridges und Pedro Almodovar. Mich hat von Anfang an beeindruckt, wie nah man den Menschen hinter den Filmen kommt.

Nach fast 20 Jahren hat sich einiges verändert, aber das Liebenswerte an diesem Festival ist nie verloren gegangen. Natürlich ist es zunächst einmal die Stadt selbst. San Sebastian ist für mich eine der schönsten Städte der Welt. Durch die Stadt ist das Filmfestival von San Sebastian so eng mit dem Meer verbunden wie vielleicht kein anderes Festival. Es ist aber auch die Liebe der Bewohner von Donostia (der baskische Name von San Sebastian) zu ihrem Festival und dem Film selbst. Es war ein überwältigendes und berührendes Erlebnis gleich in meiner ersten Vorstellung in einem ausverkauften Kursaal zu sitzen und beim Trailer fängt das Publikum aus Begeisterung und Solidarität an, rhythmisch zu klatschen. Nach der Vorstellung wurde dann der Regisseur gefeiert, wie ich es selten erlebt habe (in diesem Fall Christos Nikou für FINGERNAILS).

Wie Venedig hat auch das Programm in San Sebastian durch den „Writer-Strike“ zurzeit wenig Hollywoodprominenz aufzubieten. Selbst bei einer US-Independent Produktion wie EX-HUSBANDS mussten sich die Schauspieler bei ihren Gewerkschaften erkundigen, ob es OK ist, nach San Sebastian zu kommen. Das erschwert zusätzlich den Kampf eines Filmfestivals wie San Sebastian um Aufmerksamkeit. Doch auch in diesem Jahr finden sich bekannte Namen nicht nur im Programm, sondern auch in der Jury. Den Vorsitz hat Claire Denis und aus Deutschland ist kein Geringerer als Christian Petzold mit dabei.

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