Von einem, der nicht helfen darf
Der junge Bosnier Amir, der illegal in Deutschland ist, betreut die demenzkranke Frau Osterloh, die irgendwo am Rande der Stadt allein in einer besseren Laubensiedlung gleich am Bahndamm wohnt. Amir und Frau Osterloh brauchen einander. Amir, weil er das Geld und eine Aufgabe braucht und Frau Osterloh, weil sich niemand um sie kümmert und sie schlicht nicht mehr alleine leben kann.
Wer bei dieser Zusammenfassung gleich Alarmglocken hört – Hilfe! Schmonzettenverdacht, Melodram über Randfiguren der Gesellschaft – der sollte sich beruhigt im Kinosessel zurücklehnen. Susan Gordanshekan hat einen richtig guten Kurzfilm gemacht. Zwei sehr gute Hauptdarsteller, Arnel Taci und Renate Grosser, spielen die Geschichte ohne falsche Sentimentalität und sogar mit Witz. Ohne jede Aufdringlichkeit stellt der Film die Frage, wie es eigentlich sein kann, dass jemand der helfen will, nicht helfen darf und dass jemand, der Hilfe benötigt, diese deswegen nicht bekommt.