Tfarim ("Stitches") von Dana Keidar

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Nicht zum ersten Mal kann auf den Filmschulfest wieder ein Film aus Israel durch Professionalität und großes Einfühlungsvermögen in heikle Themen überzeugen. 2008 war es Homosexualität in der israelischen Armee, 2009 die Ausgangssperre in den besetzten Gebieten. In Stitches geht es diesmal um eine junge arabische Frau, die kurz vor ihrer Hochzeit mit einem Kollegen eine Affäre beginnt. Dabei verliert sie etwas, was in ihrer Community als das kostbarste Gut einer jungen Frau angesehen wird.

Trotz des problembeladenen Themas ist Stitches ein leichter, weicher und fließender Film. Mit viel Sinn für Bildästhetik zeigt er, wie sich Nadine der Situation stellt und für sich einen Ausweg findet. Dabei tut es dem Film sehr gut, dass er auf gesellschaftskritische Polarisierung verzichtet. Die Schilderung aus der Innenperspektive von Nadine macht es möglich, dass sich verschiedene Parteien mit der Thematik auseinandersetzen.

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