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September 2010

"Neds" gewinnt Hauptpreis in San Sebastian

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Peter Mullans "Neds" gewinnt verdient die Concha de Oro (Goldene Muschel) beim 58. Filmfestival von San Sebastian 2010. Connor McCarron holt mit der Concha de Plata für den besten männlichen Darsteller einen weiteren Preis für "Neds". Das Gegenstück für die beste weibliche Darstellerin geht an die spanische Schauspielerin Nora Navas ("Pa Negre").

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Eat pray love von Ryan Murphy

Langeweile unter Palmen, im Ashram und sogar in Italien. Dies ist das vorherrschende Gefühl dass "Eat, pray, love" hinterlaesst.

Wenn dann ausgerechnet Julia Roberts, die rein optisch doch eher so wirkt, als würde ihr realer Speiseplan vor allem aus einzeln abgezählten Salatblättern bestehen, dann in Italien bergeweise Pizza und Pasta verschlingt und dabei ein Loblied auf den ungehemmten Genuss anstimmt, dann wirkt das zumindest "leicht" unglaubwürdig.

Julia Roberts gibt sich als Elizaeth Gilbert in der Verfilmung des Erfolgsromans "Eat, pray, love" durchaus Mühe, um der Handlung Leben einzuhauchen, doch der Film kommt über lahme Witzchen, wunderschöne Kulissen, jede Menge Klischees und eine Aneinanderreihung von Selbstfindungskalendersprüchen nicht wirklich hinaus. Weder die Lebenskrise der Hauptfigur noch ihre anschliessenden Selbstfindungsversuche in Italien, Indien und Bali sind nachvollziebar, alles bleibt an der Oberfläche. Die Landschaftsaufnahmen wirken dann auch eher wie bunte Werbefilme der dortigen Tourismusunternehmen bzw. wie Einspielungen aus dem "Traumschiff".

Bestimmt wird "Eat, pray, love" mit seiner Starbesetzung viel Geld einspielen, ich werde diesen Film aber vermutlich spaetestens morgen wieder vergessen haben.

Home for Christmas von Bent Hamer

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Ende September ist das Filmfestival in San Sebastian immer der Ort, wo man ein letztes Mal vom Sommer Abschied nehmen kann. Dieses Jahr wurde man besonders großzügig beschenkt. Es gab ausgiebig Gelegenheit bei strahlend blauen Himmel am Strand entlangzuschlendern oder sich mit Sonnenbrille und Cafe con leche dem Sonnenduell zu stellen. Daher sei fairerweise gesagt: ein Film über Weihnachten hat es jetzt nicht leicht.

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Nothing's all bad von Mikkel Munch-Fals

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Vier einsame Menschen, jeder für sich an einem Wendepunkt des Lebens und auf der mühevollen Suche nach Licht am Ende des Tunnels, dieses Setting klingt ziemlich deprimierend. Und in der Tat, in "Nothing's all bad" wird dem Zuschauer wirklich nichts erspart. In bester dänischer Dogma-Tradition, der Film wurde übrigens von Lars von Trier mitproduziert, werden die verschiedensten Facetten menschlichen Leidens wie in einer Opernaufführung nach und nach entfaltet, um dann mit immer größerer Kraft dem Finale entgegen getrieben zu werden.

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Photoshooting Julia Roberts

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Natürlich war Julia Roberts gekommen, um mit Javier Bardem und Regisseur Ryan Murphy Promotion für ihren neuen Film Eat Pray Love zu machen (ersten Stimmen zu Folge, scheint es der Film auch bitter nötig zu haben). Trotzdem interessierten sich natürlich alle nur für Julia und Javier. In der anschliessenden, völlig überfülllten Pressekonferenz, gab es daher auch kaum Fragen zum Film.

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Beim Photo-Shooting hatten aber alle noch ihren Spass. Besonderen Gefallen fand Julia an Javiers...

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Neds von Peter Mullan

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Die Krise hat Spanien fest im Griff. Noch immer. Der Aufmacher der heutigen El Pais Sonntagsausgabe über Spaniens verlorene Generation der twenty-somethings: überqualifiziert, ohne Job oder mit Doppeldiplom als Bademeister im Schwimmbad. "Sienten que estan en el lugar y en el sitio equivocados." Sie fühlen sich, als ob sie sich am falschen Ort befinden. Damit haben sie vieles gemeinsam mit John McGill aus Peter Mullans Neds.

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Pressekonferenz zu "Satte Farben vor Schwarz"

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Ankunft in Bilbao. Am Flughafen steht bereits ein Mann mit dem Schild "Senta Berger". Nur wenige Stunden später sitzt sie dann bereits auf dem Podium. Gemeinsam mit Regisseurin Sophie Heldman und Bruno Ganz präsentiert sie in San Sebastian den deutschen Wettbewerbsbeitrag "Satte Farben vor Schwarz". Entsprechend dem Thema des Films (wie geht ein Mann mit der Nachricht seines nahenden Todes um) ist die Stimmung in dem schwach gefüllten Saal gedämpft. Fragen gibt es nur wenige. Vielleicht ein wenig enttäuschend für alle drei, schließlich ist es die Pressekonferenz zur Weltpremiere des Films. Ob dies ein Indiz für den schwindenden Stellenwert des Festivals sein könnte, werden die nächsten Tage zeigen.

San Sebastian Filmfestival 2010

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Zum 58. Mal beginnt heute das wunderbare Filmfestival von San Sebastian. Auch wenn man dieses Jahr im Wettbewerb vergeblich nach den ganz großen Namen sucht, gibt es wie immer Filme, die neugierig machen. Einer davon ist Satte Farben in Schwarz, das Spielfilmdebut von Sophie Heldman. Sie vereint Bruno Ganz und Senta Berger in einem Film über eine gereifte Liebe, die vor ihrer letzten Prüfung steht. Nach längerer Abstinenz präsentiert Peter Mullan sein neuestes Werk. Der Schauspieler und Regisseur hat 2003 in Venedig mit The Magdalene Sisters den Goldenen Löwen gewonnen. Dieses Jahr geht er mit Neds in den Wettbewerb. In seinen Film über Non-Educated Delinquents schildert er wie eine Jugendbande zum Ventil für die Wut eines sensiblen Jungen wird. Glanz und Glitter bekommt das Festival spätestens am Montag. Dann nimmt Julia Robert den Donostia Award für ihr Lebenswerk entgegen. Ab morgen sind wir Live vor Ort.