Ein von brasilianischer Sonne durchfluteter Film mit satten Farben kommt bei der Februar-Berlinale mehr als gelegen. Doch Obacht: DORMIR DE OLHOS ABERTOS fordert, alle Sinne müssen wach bleiben. Der Film von Nele Wohlatz folgt einer ganz eigenen Struktur. Erzählstränge werden begonnen, enden plötzlich und werden manchmal später wieder aufgenommen. Das ergibt eine erfrischende Unvorhersehbarkeit.
Zentrales Thema ist Entwurzelung. Chinesische Gastarbeiter und Besucher:innen finden sich aus verschiedensten Gründen in einer brasilianischen Küstenstadt wieder. Vor einer nach außen paradiesischen Urlaubskulisse fließen Sprachen und Kulturen leicht ineinander, aber das beständige Gefühl des Fremdsein ist allgegenwärtig.