DOK.fest München 2023: Preisträger des DOK.forum

Am 7. Mai hat das DOK.forum seine vier Preise verliehen. Das DOK.forum ist die Branchenplattform des DOK.fest München.

DOK.ARCHIVE AWARD

BERLIN CHIC von Sigal Rosh und Michal Weits

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Quelle: DOK.fest München

Der DOK.archive Award ist ein Förderpreis für Dokumentarfilmprojekte, die lizensiertes Archivmaterial verwenden. Der Preis, der von British Pathé und DOK.forum gestiftet wird, besteht aus Archivmaterial im Wert von 15.000 Euro oder 2.500 Euro in bar. In diesem Jahr wurde das Projekt BERLIN CHIC von Regisseurin Sigal Rosh und Produzentin Michal Weits mit dem Preis ausgezeichnet. Der Film zeigt bisher ungesehenes Archivmaterial von jüdischen Künstlern und erzählt von ihrer bedeutenden Rolle in der Modewelt des frühen 20. Jahrhunderts sowie von ihrem Verschwinden und ihrer Vernichtung durch die Nationalsozialisten.

Aus der Jurybegründung: Im Jahr 1933 gab es 2.700 Marken in deutsch-jüdischem Besitz, 1939 waren es nur noch 120 in Deutschland. Mit einer Fülle von neuen Informationen und Archivbildern – Filmmaterial, Fotografien, Skizzen, Zeichnungen und Modemagazine – erweckte das Team die bunte Berliner Modeindustrie der 1920er und 30er Jahre zum Leben und zeigte auf, wie aus dem glamourösen "Babylon" Berlin ein modisches Hinterland wurde.

DOK.DIGITAL AWARD

TRUTH DETECTIVES von Anja Reiss und Raphael Perret

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Quelle: DOK.fest München

Anja Reiss und Raphael Perret haben den DOK.digital-Preis 2023 gewonnen, der von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) gestiftet wird. Der Preis würdigt innovative Projekte, die das dokumentarische Erzählen durch neue Methoden nachhaltig verändern. Reiss und Perret wurden für ihr Videogame TRUTH DETECTIVES ausgezeichnet. Das Spiel nutzt ungefiltertes Video- und Bildmaterial aus realen Kriegsgebieten, um Spielern beizubringen, wie man Wahrheit über Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen aufdecken kann. Das Preisgeld beträgt 2.500 Euro und der Preis wurde bereits zum vierten Mal verliehen.

DOK.TALENT AWARD VOM HAUS DES DOKUMENTARFILMS

A SMALL MOMENT Daniela Magnani Hüller

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Quelle: DOK.fest München

Studierende der Partnerhochschulen des DOK.fest München haben beim Pitchwettbewerb DOK.talent Award die Möglichkeit, ihre Projekte Branchenexperten vorzustellen und Feedback zu erhalten. Der Preis, der vom Haus des Dokumentarfilms Stuttgart gestiftet wird, ist mit 2.500 Euro Rechercheförderung dotiert und geht an das überzeugendste Projekt. Die elfköpfige Jury wählte in diesem Jahr A SMALL MOMENT von Regisseurin Daniela Magnani Hüller (HFF München) als Gewinner aus. Der autobiografische Film zeigt, wie kleine menschliche Gesten und Momente dabei helfen können, Traumata zu überwinden.

Aus der Jurybegründung: ,A Small Moment' von Daniela Magnani Hüller erzählt aus der Innenperspektive von all den kleinen, aber sehr bedeutsamen Momenten, die der Filmemacherin widerfahren sind, nachdem sie einen Mordversuch überlebt hat. Es gibt viele Filme, die aus der Perspektive des Täters erzählt werden, aber nur wenige, die von Überlebenden stammen. (...) Mutig, unverblümt und mit viel Herz spricht Daniela mit ihrem Film ein wichtiges gesellschaftliches Thema an: In Deutschland geschieht jeden dritten Tag ein Femizid. Vor allem aber beleuchtet der Film, wie das Handeln eines Einzelnen das Leben eines anderen Menschen entscheidend verändern kann.

DOK.COMPOSITION AWARD

HARVEST MOON - Zeina Azouqah

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Quelle: DOK.fest München

Der DOK.composition-Förderpreis ehrt die Zusammenarbeit von Dokumentarfilmemachern und Komponisten. Der mit 2.500 Euro dotierte Preis wird jährlich für das beste musikalische Konzept verliehen und von Sonoton Music gestiftet. Dieses Jahr gewann Zeina Azouqah den Preis für ihr musikalisches Konzept zu HARVEST MOON von Rama Ayasrat, einem Film über Aktivisten, die den Weizenanbau in Jordanien wiederbeleben wollen.

Aus der Jurybegründung:Die Jury findet den Ansatz überzeugend, arabische Tonsysteme mit temperierten, modernen Soundwelten zu kombinieren und authentische Instrumente zu verwenden. Der Filmstoff ist passend arrangiert, der Score passt bestens zum Ort des Geschehens. Die Geräusche des Sähens und Erntens werden stimmig integriert.


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