Nach der Vorführung ihres Spielfilmdebüts ELAHA im fast ausverkauften Central Kino in Linz beantwortete Regisseurin Milena Aboyan die Fragen der Yaas! Programmerin Charlotte Fiedermutz (Yaas! ist die Jugendschiene von Crossing Europe). ELAHA handelt von einer jungen Frau, die kurz vor ihrer Hochzeit am Zwang ihrer kurdischen Gemeinschaft verzweifelt, dass eine Frau vor der Heirat noch Jungfrau sein muss. Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu ihrer Familie und ihren eigenen Bedürfnissen versucht sie, einen Ausweg zu finden.
Quelle: CROSSING EUROPE
Bayan Layla spielt überzeugend Elaha und vermittelt eindringlich die verzweifelte Lage der Hauptfigur. Dabei macht es sich Regisseurin Milena Aboyan nicht einfach und vermeidet eine klare Lagerbildung. Sie beleuchtet unterschiedlicher Sackgassen, wo am Ende nur zaghaft Hoffnungsschimmer von der anderen Seite durchdringen.
Im Gespräch betont Aboyan, dass der Film kein rein kurdisches Problem thematisiert, sondern auch Männer und Frauen aus anderen Kulturkreisen in patriarchalen Denkmustern fest stecken. Dies gelte insbesondere für die Fremdbestimmung und Objektivierung des weiblichen Körpers. Sie könne keine fertigen Antworten liefern, wolle aber mit ihrem Film eine dringend notwendige Diskussion anstoßen.