Steven Spielberg und Rainer Rother
Die Berlinale ist immer ein Highlight des Jahres. Dass es über zwei Jahre keine "richtige Berlinale" gab, hinterließ bei mir eine Lücke, die nicht zu füllen war.
Auf jeder Berlinale gibt es die Momente, die noch besonderer sind als die Berlinale ohnehin schon ist. Die Begegnung mit Steven Spielberg auf einer Pressekonferenz der Berlinale 2023 war einer dieser Momente.
Die Pressekonferenzen zu den mit einem Ehrenbären ausgezeichneten Filmgrößen heben sich immer stark von anderen Pressekonferenzen ab. Hier steht nicht die Werbung zu einem Film im Vordergrund, sondern es geht um die Person. Unvergessen ist beispielsweise die Pressekonferenz zur Ehrung des Kameramanns Michael Ballhaus.
Steven Spielberg zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Filmregisseur:innen unserer Zeit. Es gibt wohl kaum jemand, der keinen Film von Spielberg gesehen hat, sei es E.T., JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES oder DER WEISSE HAI. Besonders beeindruckt hat mich auf der Pressekonferenz, wie bescheiden und zugewandt Spielberg trotzdem war. Er beantwortete alle Fragen geduldig und fand stets einen Twist, aus dem sich eine interessante Geschichte entwickelte.
Natürlich spielte auch sein neuester Film THE FABELMANS eine zentrale Rolle auf der Pressekonferenz. Es ist die Geschichte von Spielbergs eigener Familie und zweifellos einer seiner persönlichsten Filme. Spielberg machte deutlich, dass die Entstehung des Films auch stark von der Pandemie beeinflusst wurde.
"It gave me the time to take a big deep breath and determine: If it was one movie I haven't made yet and I would now have the time to make, what would that be? The answer has always been with me. I've always wanted to tell the story of my mother, my father, my sisters and this amazing struggle between art and family."
In einer anderen Antwort ging er auf sein Verhältnis zu Stanley Kubrik ein:
"I met him when he was preparing THE SHINING and I was preparing RAIDERS OF THE LOST ARK. In November 1979 he invited me to his house for supper and we remained close friends until the day he died.[...] The only thing we ever discussed doing together was AI - ARTIFICIAL INTELLIGENCE. But we are mounting a big production with the cooperation of Christian Kubrick and Jan Harlan, a large production for HBO based on Stanley's original script NAPOLEON. We are working on it as seven-part limited series."
Interessant war auch, welcher Regisseur ihn motivierte, E.T. zu machen:
"Some of the reasons for making E.T. came from (François) Truffaut. Truffaut had just made a film called SMALL CHANGE and had the best time working with children. He said to me: You have the heart of a child, you need to make a movie with kids. I never forgot that. When I came up with the story for E.T. I always remembered that Truffaut was the one that said you got to make a picture with kids."
Obwohl Spielbergs Zeitplan eng getaktet war und die Pressekonferenz nach nur 20 Minuten offiziell endete, bestand er darauf, noch ein paar weitere Fragen zu beantworten. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits die Herzen der anwesenden Filmjournalist:innen erobert.