Filmfest München 2022: DIE FILMGESCHICHTE FÄNGT GERADE ERST AN - Ein Gespräch zwischen Alexander Kluge und Claudius Seidl

Alexander Kluge und Claudius Seidle auf der Bühne im Hintergrund ein projeziertes Bild

Bevor das Gespräch beginnt, sitzt Alexander Kluge etwas in sich zusammengesunken auf seinem Stuhl im Theatersaal des Amerikahauses. Ein Zeichen des Alters? Kluge ist im Februar diesen Jahres 90 Jahre alt geworden. Doch als Kluge nach einer langen Vorrede von seinem Counterpart Claudius Seidl das erste Mal nur mit dem Wort "Leibniz" in das Gespräch einsteigt, hören wir die neugierige und mit der Wärme der Ideengeschichte geladene Energie, die seit Jahrzehnten unverwechselbar ist.

Wenn die Worte dann aus Kluge an die Oberfläche drängen, dann spricht aus ihnen eine unbändige und widerspenstige Hoffnung, die allen Querlagen der Welt zum Trotz, die Gunst der Gegenwart zu erkennen vermag. Angesprochen auf die Krise des Hollywoodkinos etwa sagt Kluge: "In den Pausen der großen Absichten wohnt das Kino". In Analogie zu MENSCHEN AM SONNTAG, einem Meilenstein der Filmgeschichte, fragt Kluge: "Warum soll es nicht auch MENSCHEN AM SAMSTAG geben, gefilmt von Leuten mit Handy."

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