Berlinale 2001

Nach 21 Dienstjahren bricht nun das letzte Berlinalejahr für Festvialleiter Moritz des Hadeln an. Sein Nachfolger Dieter Kosslick ist zwar schon überall präsent, hält sich aber in Interviews bedeckt und lobt die gute Arbeit seines Vorgängers. Ein weiterer personeller Wechsel findet bei der Leitung des Forums statt, dort übergibt Ulrich Gregor an den Filmjournalisten Christoph Terhechte, der zuvor u.a. das Filmressort des Berliner Stadtmagazins "tip" geleitet hatte.

Als Favouriten im Wettbewerb kristallisierten sich zwei Filme heraus: Der kunstvoll konstruierte grenzüberschreitende Thriller Traffic - Macht des Kartells von Steven Soderbergh und das erotische Kammerspiel Intimacy von Patrice Chéreau. Während es im auch formal anspruchsvollen "Traffic" um den Kampf gegen die Drogenmafia an der mexikanischen Grenze geht, ist "Intimacy" eine tiefsinnige Reflexion über Sexualität und Einsamkeit mit zum Teil recht drastischen Sexszenen, die sich vor allem durch die ungeschönte Art der Darstellung klischeegeprägten Sehgewohnheiten konsequent verweigern. Letztlich erwies sich Chéreau mit seinem Film dann als der große Abräumer: Neben dem Golden Bären gewann er auch noch den Blauen Engel für den besten europäischen Film, seine Hauptdarstellerin Kerry Fox wurde mit dem Silbernen Bären als beste Darstellerin ausgezeichnet. Auch der Konkurrent "Traffic" ging aber nicht gänzlich leer aus, Benicio del Torro wurde für seine Leistung mit dem Silbernen Bären als bester Darsteller bedacht.

Auffällig war die starke Präsenz von Filmen aus Japan, China, Korea, Thailand und Vietnam in allen Sektionen des Festivals, ein deutliches Zeichen dafür, dass die Berlinale ihrem Ziel, eine Plattform für das junge asiatische Kino zu bieten, deutlich näher gekommen war.

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