Berlinale 1975

25. Berlinale: Endlich werden die Brüder und Schwestern aus dem „anderen Deutschland“ nicht nur in der Glotze von Wim Thoelke begrüßt, sondern sind auch bei der Berlinale dabei. Die UdSSR nahm im Jahr zuvor erstmals teil und nun hat auch das teutonisch-sozialistische Bruderland die Erlaubnis vom Obersten Sowjet, sich im Zoo-Palast zu präsentieren. Im Gepäck für den Wettbewerb hat Frank Beyer den später für den Oscar nominierten Jakob der Lügner, einen gelungenen Film nach dem noch viel besseren Roman von Jurek Becker. Hauptdarsteller Vlastimil Brodsky bekommt den Silbernen Bären für die beste männliche schauspielerische Leistung.
Zum Jubiläum gibt es für das Publikum Star-Futter: Kirk Douglas ist mit dem Western Posse vertreten und Claudia Cardinale darf die Bären überreichen. Den goldenen erhält die Ungarin Martá Mészáros für Örökbefogadás (Adoption).
Kurios: Vor 35 Jahren zeigt Woody Allen seine Revolutionsgroteske Love and Death (Die letzte Nacht des Boris Gruschenko) und erhält einen Silbernen Bären für „sein Gesamtwerk“. Besser zu früh als nie, mag sich die Jury gedacht haben. Da Mr. Allen seitdem in 38 weiteren Kinofilmen Regie geführt hat, kann die Jury auf ihren Wagemut stolz sein.

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