FÜNF STERNE von Annekatrin Hendel (Berlinale 2017)

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Bei Ines wurde Krebs diagnostiziert und die Ärzte geben ihre nicht mehr viel Zeit. Ihre Freundin, die Dokumentarfilmerin Annekatrin Hendel beschliesst, zusammen mit Ines mehrere Wochen in einem Fünf Sterne Hotel an der Ostsee zu verbringen. Sie hat ein Stipendium vom Hotel. Sie nutzt es für einen Dokumentarfilm über Ines und filmt ihre Hotelzimmergespräche mit der Freundin.

Das Ergebnis ist der Film FÜNF STERNE. Auf der Berlinale 2017 hatte er in der Sektion Panorama Dokumente seine Premiere. Die Filmemacherin betont vor der Vorführung und in anschließenden Q&A, wie persönlich dieser Film sei. Sie nutzt den Film für sich, um sich mit ihrer Freundin auseinanderzusetzen. Es ging weniger darum, ein filmisches Kunstwerk abzuliefern.

So lässt der Film mich auch etwas ambivalent zurück. Auf der einen Seite ist der persönliche Zugang sehr berührend. Henkel lässt Ines erzählen, wie Facebook ihr Leben radikal verändert hat, ihre Ehe in die Brüche ging und sie der Faszination einer Online-Liebe erliegt. Die Filmaufnahmen bringen uns Ines ohne Zweifel näher. Wir sind dabei, wie sie nach einem U-Turn in ihrem Leben noch auf die Kurve zurückschaut. Auf der anderen Seite fragt man sich, ob ein Dokumentarfilm auf der Berlinale nicht mehr Distanz mitbringen müsste, damit er sich klar von einem Privatvideo absetzt.

Wie so oft kommt es darauf an, welche Maßstäbe man an einen Film anlegt. Mit Sicherheit wird FÜNF STERNE dem eigenen Anspruch voll und ganz gerecht.

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Titel

Orignaltitel

Fünf Sterne

Englischer Titel

Five Stars

Credits

Regisseur

Annekatrin Hendel

Land

Flagge DeutschlandDeutschland

Jahr

2017

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