Berlinale 2016: ZONA NORTE von Monika Treut

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Yvonne Bezerra de Mello ist ohne Zweifel eine mutige Frau voller Energie. Die Frau aus der Elite Rio de Janeiros begreift sich selbst als Wohltäterin, als Fürsprecherin der marginalisierten BewohnerInnen in den Favelas der Stadt. Das ist manchmal nahe an der Grenze zur Selbstdarstellung und zum Klischee. De Mello hat eine neue pädagogische Methode entwickelt, die den Kindern der Favelas mehr Selbstbewusstsein geben soll. Ganz unbescheiden heißt die natürlich: „de-Mello-Methode.“

Man muss dem Film zu Gute halten, dass er sich viel Zeit für die Hauptprotagonisten, die Kinder und die Angestellten in de Mellos Nachmittagsschule nimmt. Vor 15 Jahren entstand der erste Dokumentarfilm, jetzt reist die deutsche Regisseurin Monika Treut auf den Spuren von damals. Dass sich die Bedingungen im heutigen Brasilien, das im Angesicht der sportlichen Megaevents in den Armenvierteln mit brutaler Gewalt und Militärpräsenz vorgeht, nicht gebessert haben, dürfte niemanden überraschen. Ohne Frage, die BrasilianerInnen, die Treut sprechen lässt, sind charmant und beeindruckend. Aber für einen Panorama-Beitrag ist das insgesamt doch deutlich zu wenig!

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Titel

Orignaltitel

Zona Norte

Credits

Land

Flagge DeutschlandDeutschland

Jahr

2016

Dauer

90 min.

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