Ich habe versprochen gleich zu Beginn zu schreiben, wie wichtig und gut es ist, dass jemand diese Geschichte erzählt! Die Geschichte von einer der vielen grauenhaften Vergeltungsaktionen der Nazis. Diese hat stattgefunden 1941 in der Bretagne. Kommunistische Widerstandskämpfer erschießen einen deutschen Offizier. Daraufhin wird von oberster Stelle der Tod von 150 französischen Männern, vor allem Kommunisten und Juden, angeordnet.
Mit entsetzlicher Akribie wird sich über Listen gebeugt, um die geeigneten Männer zu finden. Sie stammen z.T. aus einem Internierungslager, unter den Opfern sind auch ein erst 17-jähriger und ein anderer junger Mann, der eigentlich gerade freigelassen werden sollte.
Die Geschichte wird langsam erzählt, detailliert, und aus der Perspektive verschiedener Beteiligter. Da taucht Ernst Jünger (Ulrich Matthes) auf, der alles literarisch festhalten soll. Da sieht man das jüngste der Opfer, wie er mit einer der Mädchen im Internierungslager durch den Zaun flirtet. Da wird eine Gruppe von Kommunisten im Lager gezeigt, die bis zuletzt an ihrer Ideologie festhalten. Da gibt es den jungen deutschen Soldaten, der Mitglied des Hinrichtungskommandos ist und darüber zusammen bricht.
Die Ereignisse sind entsetzlich, aber Volker Schlöndorff erzählt sie mit großer Distanz. Er berichtet vor der Vorführung, wie er die Dokumentation dieses Verbrechens tränenüberströmt gelesen habe, dieses Grauen aber den Zuschauern ersparen wollte. Warum? Es ist schade, dass diesem Film die Eindringlichkeit fehlt, es ist schade, dass er so unpackend erzählt wird. Und es ist unangenehm, dass dieser Film, trotz seiner Geschichte, trotz der Bedeutung des Themas, über Strecken langweilt
Kommentare ( 1 )
Gut getroffene Kritik des Filmes.
Posted by Juliane Otte | 15.02.12 14:16