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Juni 2011

JOHNNY SUEDE von Tom DiCillo (Filmfest München)

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Als der Independent-Film noch so richtig Indie war…wann mag das wohl gewesen sein? Vielleicht Anfang der Neunziger? Da zog ein Filmkünstler, der schon seit vier Jahren ein Drehbuch in der Schublade hatte, für ein Casting von New York in ein Motelzimmer nach Kalifornien. In diesem Motelzimmer suchte er unter Hunderten Bewerbern seinen Hauptdarsteller. Als dieser dann den Raum betrat, wußte er: dieser Mann wird ein Star und er ist der Auserwählte für seinen Film. Seine Geldgeber fanden das nicht. Der Künstler war aber so überzeugt, dass er die sichere Film-Finanzierung platzen ließ. So kam Brad Pitt im Debütfilm von Tom DiCillo zu seiner ersten Hauptrolle.

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Filmfest München 2011

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Auch München hat seine Filmgeschichte, die Bavaria Filmstudios, filmbegeisterte Bewohner und eine renommierte Filmhochschule. Warum sollte also das größte deutsche Filmfestival immer in Berlin und nicht auch mal in München stattfinden? Aber was bringen diese grüblerischen Fragen? Genießen wir lieber einfach das diesjährige Sommer-Filmfestival mit vielen Entdeckungen, die sich bereits auf anderen Festivals bewiesen haben.

Es ist fast zu einer Tradition geworden, dass in München die Vormonatsgewinner aus Cannes zu sehen sind. Der mit der Goldenen Palme ausgezeichnete TREE OF LIFE ist zwar bereits seit einer Woche in den deutschen Kinos angelaufen, dafür wurde das Festival am Freitag von DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD (Grand Prix von Cannes) eröffnet und schließt am Samstag den 2.7. mit dem neuen Aki Kaurismäki LE HAVRE. Neben den regionalen Schwerpunkten (Fokus Fernost, Nouveau Cinéma Français, Schweden und American Independents) hat das Filmfest dieses Jahr eine Retrospektive zu Roy Anderson in Petto, zeigt alle Filme des Ehrengasts Tom DiCillo sowie ausgewählte Werke der CineMerit Preisträger John Malkovich und Otar Iosseliani.

Ein Geschenk an das Münchner Filmpublikum ist das Open Air-Programm des Filmfestes. Gezeigt werden Klassiker wie WHAT'S NEW PUSSYCAT (27.6.), SCHWARZE KATZE, WEISSER KATER (1.7.) und Russ Meyers Frühwerk DIE SATANSWEIBER VON TITTFIELD (28.6.). Der Clou: der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos!

Das diesjährige Festival ist das letzte von Festivalleiter Andreas Ströhl. Nach sieben Jahren wechselt er zum Goethe-Institut. Wir wünschen bereits jetzt alles Gute im neuen Job und bedanken uns für den engagierten Aufbau des größten Publikumsfestivals Deutschlands.