Cannes kann es auch 2011!

Dichtes Gedränge von Kunst und Stars
Es ist wie immer: Cannes kriegt sie alle. Wirklich alle. Obwohl es mit Venedig und Berlin terminlich gut über das Jahr verteilt zwei weitere so genannte A-Filmfestivals gibt, ist der Aufmarsch großer Filme, Schauspieler und Regisseure in Cannes überwältigend.
Angesichts der mehreren hundert, und dutzenden hochklassigen Filme möchte man sofort den Flug an die Côte d'Azur buchen:
Eröffnet wird das Festival von Woody Allens neuestem Film „Midnight in Paris“. Der Ur-New Yorker Allen hat offenbar Gefallen gefunden in europäischen Städten zu drehen: von London über Barcelona bis Paris. In der romantischen Komödie spielt Owen Wilson einen Schriftsteller, der auf nächtlichen Spaziergängen durch das heutige Paris in ein Zeitloch fällt und in den 20er Jahren landet. Außer Marion Cotillard wird auch die französische Präsidentengattin Carla Bruni einen Kurzauftritt haben.
Einer wenigen verbliebenen italienischen Filmkünstler, Nanni Morretti, zeigt seinen Film „Habemus Papam“ im Wettbewerb. Morettis Filme sind meist melancholisch witzige Geschichten über die Absurditäten des Alltags in der italienischen Familie. Moretti dichtet im neuen Film, fast ein wenig SOPRANOS mäßig, dem Papst (großartig: Michel Piccoli) Panikattacken an.
Der will nicht mehr vor seine Schäfchen treten und beginnt deshalb eine Therapie. Der Film ist in Italien bereits angelaufen und hat neben Lob und vollen Kinos zu einem Boykottaufruf des Vatikans geführt. Bessere Werbung gibt es nicht.