Berlinale Tipps: Pressekonferenzen Fragen

Journalisten Fragen, eine Welt für sich. Wenn in einer PK mit George Clooney eine Frau aufsteht und sich anpreist (sie war hübsch) und sagt, sie liebe "unter anderem" Filme, dann mag das als Fan-Irrsinn angesichts des schönen Mannes noch angehen.Trotzdem fragt man sich: Wie bekommt so jemand an eine Akkreditierung für ein Filmfestival?


Aber wenn vermeintlich ernsthafte Film-Journalisten verblödete, überflüssige Fragen stellen wie: „Warum haben sie das Ende des Films so und nicht anders gemacht?“ oder den Klassiker: „Was ist die Botschaft ihres Films?“ und das als Journalismus empfinden, oder wenn die gern von Damen aus der gelben Fachpresse gestellte Frage erklingt: „Haben sie ein paar Tips für unsere Leserinnen, wie sie so schlank bleiben Frau Winslet/Cruz/Rosselini?“ - dann weiß man: es ist Berlinale Pressekonferenz.

Auf den meisten Wettbewerbs PKs gibt‘s nicht viel zu erfahren - jeder lobt jeden und spielt seine Rolle im großen Marketing Spiel. Mit Stars auf dem Podium ist die Flachfragen Dichte am höchsten, bei allem Bemühen der Filmemacher, etwas von ihren Inhalten unterzubringen. Da ist es fast immer besser, einen Kaffee trinken zu gehen und nachzudenken, was der Film einem gesagt hat, welche Bilder bleiben, statt sich durch hohle Fragen der Kollegen den Film kaputt machen zu lassen.

Ausnahme: George Clooney und Clint Eastwood und unvergesslich: Lauren Bacall, die noch aus den absurdesten Fragen Antworten geschält haben, über die man lachen oder nachdenken konnte. Die sind Profis - bei vielen Kollegen darf das bezweifelt werden, oder sie sind die Bojen in einem Meer aus Medienmist.

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