"First Frost" von Maria-Anna Rimpfl

Q&A nach der Vorführung: Der gestandene Regisseur und diesjährige Jury Präsident Dito Tsintsadze steht auf und fragt die Jungregisseurin: „Ist der Film mit einer Red gedreht?“ Ein Austausch unter Gleichen. Er ist kennzeichnend für das Filmfest der Filmhochschulen, in dem es noch nicht um rote Teppiche geht, sondern um die geteilte Leidenschaft für den Film.

Aber zurück zur Frage von Tsintsadze: auch wenn wir die "Red" nur vom Hören und Sagen kennen, wissen wir, was er meint. Die Bilder in „First Frost“ sind bestechend. Die Anfangsszene: im Frühnebel geht ein bleicher Mann mit einer kleinen Wunde an der Lippe über eine vom Raureif weiß geeiste Wiese durch eine gespenstisch stille Schafherde wortlos auf ein einsames Haus, im Haus das Idyll einer jungen Familie beim Frühstück. Unweigerlich kommen einem Szenerien aus Tim Burton Filmen in den Sinn und unruhig rutscht man auf seinen Kinosessel hin und her. Die Regisseurin Maria-Anna Rimpfl wollte den Hauch des Todes spürbar machen und tatsächlich zieht bei dem sehr dicht inszenierten Kurzfilm ein eiskalter Schweif durch die Sitzreihen des Filmmuseums.

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