Perspektive Deutsches Kino: Jetzt auch mittellang

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Auf dem Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls gibt es sie schon seit zwei Jahren: die Sektion „mittellanger Film“. In diesem Jahr werden einige auch auf der Berlinale zu sehen sein. Als Spielfilm und Dokumentarfilm.
Viele Studentenfilme bevorzugen ja die Länge zwischen Kurz- und dem normalen 90-Minuten Langfilm, weil man Figuren und Stoffe schon wie in einem Langfilm anlegen und eine richtige Geschichte erzählen kann, die sich nicht wie beim Kurzfilm nur auf einen kurze Sequenz mit wenigen Figuren konzentriert, Kosten und Aufwand aber eben nur halb so groß sind. Mittellange Filme sind jedoch so gut wie nie im Kino oder im Fernsehen zu sehen, passen in keine Programmschiene. Nur logisch, dass die Festivals sie zeigen, vor allem wenn es um Entdeckung neuer Filmemacher geht wie in der Perspektive.

Einige Filme sind schon bekannt, und laut Programmleiter Alfred Holighaus...

findet in diesem Jahr so etwas wie der „Rückzug ins Private“ bei den Filmstoffen statt. Söhne und Väter, Männer und Frauen - Klassische Stoffe also, wie z.B. In Distanz von Thomas Sieben, Martin Buskers Höllenritt (Synopsis: „Papa ist ein Arschloch, der Teufel eine Frau namens Karin und meine neue Möchtegernschwester hat magische Titten“) und Michael Kochs Polar (Sohn trifft auf neue Familie des Papas in den Bergen).
Und auch zwei Dokumentarfilme sind schon bekannt: das Portrait einer „lustigen Witwe“ Gitti von Anna Deutsch sowie ein Film über all die Prokastinaten der Generation Golf, die mit 30 entweder schon erfolgreich in Job und Familie die Eltern kopiert haben oder als abgebrochene Studenten mit Mitte 30 noch immer nicht genau wissen, wie ihr Leben aussehen soll: Elmar Szücs´ 61minütiger Dokumentarfilm mit dem programmatischen Titel Wir sind schon mittendrin portraitiert ein paar dieser Leute. Darauf freu ich mich als selbst Betroffener sehr.

Das gesamte Programm der Perspektive wird Mitte Januar bekannt gegeben.

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