"Sweet Food City" von Gao Wendong

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Draußen ist feindlich

Trotz ihres klangvollen Namens ist die Hochhaussiedlung "Sweet Food City" ungefähr der letzte Ort, an dem man gerne wohnen möchte. Zwischen Häusertrümmern, abbröckelnden Fassaden und Müllhalden gibt es hier vor allem eines im Überfluss: Jede Menge Dreck. Kaum vorstellbar, dass hier trotzdem Menschen leben. Von diesen Bewohnern erzählt der chinesische Regisseur Gao Wendong in seinem Film.

Die von ihm gewählte Erzählweise ist dabei genauso langatmig, anstrengend und zerfasert, wie es wohl auch das Leben in dieser feindlichen Umgebung sein muss. In endlos scheinenden Kameraeinstellungen wird einfach nur das triste Straßenbild eingefangen oder man sieht gefühlte zehn Minuten lang einem Mann dabei zu, wie er Dinge im Müll aufsammelt.

Erst nach und nach kristallisieren sich einzelne Figuren heraus und man begreift schliesslich, dass ganz nebenbei auch eine Liebesgeschichte erzählt wird. Ohne Zweifel ein unbequemer Film, der dem Zuschauer einiges an Geduld abverlangt, bei dem aber die sperrige Form höchst kunstvoll mit dem Inhalt korrespondiert.

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Titel

Orignaltitel

Sweet Food City

Credits

Regisseur

Gao Wendong

Schauspieler

Quan Chao

Huang Jingbo

Land

Flagge ChinaChina

Jahr

2008

Impressum