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September 2007

Pressekonferenz zu: "Reclaim your Brain" von Hans Weingartner

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Hans Weingartner

Vom Publikum mit Szenenapplaus bedacht wurde der neue Film von Hans Weingartner ("Die fetten Jahre sind vorbei", "Das weisse Rauschen").

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Filmpause

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The shadow of Paul

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Im Schatten der Scheinwerfer betritt Paul Auster die Pressekonferenz zu seinem Festivalbeitrag "The inner life of Martin Frost".

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Farben sind relativ

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Beispiel: Rot in San Sebastian

Kino im Jugendstil

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Nach langen Umbauten ist seit diesem Jahr das 1912 erbaute, beeindruckende Teatro Victoria Eugenia wieder einer der Austragungsorte für das Filmfestival. Auch wenn uns der Film "Ploy", der neue Film des thailändischen Regisseurs Pen-ek Ratanaruang (u.a. Invisible Waves), nicht lange halten konnte, hat sich allein der Besuch dieser charismatischen Spielstätte gelohnt.

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Pressekonferenz mit Richard Gere

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Ein trotz in Aussicht gestellter Ehrung für sein Lebenswerk schlecht gelaunter Richard Gere trinkt grünen Tee wobei der Umgang mit Teekanne und Tasse für ihn eine neue Erfahrung darzustellen scheint. Als besonderer Gag läuft er sodann ins Publikum und umarmt spontan eine ihm bis dato unbekannte Journalistin, eine andere, die danach ebenfalls um eine Umarmung bittet, geht dafür leer aus. Ansonsten sagt er nach jeder Frage, dass er diese nicht verstanden hat bzw. fragt nach, wie das im Mittelteil war. Wenn er dann doch mal was sagt, bewegt sich das irgendwo zwischen “we are the world” und “alles fliesst” Philosophie und bildet einen leicht irritierenden Kontrast zum muffeligen Gesamteindrucks des angereisten Ehrengastes. Aber Prominente sind halt auch nur Menschen und wahrscheinlich ist es gestern spät geworden.

"The inner Life of Martin Frost" von Paul Auster

Das Problem mit Literaturverfilmungen ist kein Neues. Der Leser hat sich seine Vision von einem Buch gemacht und seine eigenen Figuren erschaffen. Im Film ist aber alles ganz anders. Dieser bekommt dann gegenüber der Leseerfahrung eine „destruktive“ Kraft, gegen die man sich wehrt. Der Film wird dem Buch nicht gerecht, denkt man und ärgert sich, einen Teil seiner Vorstellungskraft im Kino verloren zu haben.

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"In the valley of Elah" von Paul Haggis

Der ehemalige Soldat (Tommy Lee Jones) hat alles in seinem Leben im Griff: Der bibeltreue Pensionär lebt als mustergültiger Vorstadtamerikaner mit seiner Frau (Susan Sharandon) in einem gepflegten Haus mit eigenem Fahnenmast für die Nationalflagge. Sein wohlgeordnetes Leben gerät allerdings abrupt ausser Kontrolle, als er erfährt, dass sein Sohn kurz nach dessen Rückkehr aus dem Irakkrieg in einem Militärcamp unter ungeklärten Umständen verschwunden ist.

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„La Maison“ von Manuel Poirier

Leben verläuft nicht gerade. Leben ist kein Drehbuch. Seltsam dabei: an die Spiegelung des Lebens im Film, stellen wir oft höhere Ansprüche, als an die Kohärenz unseres gelebten Lebens. Ein guter Film soll „glaubwürdig“ sein. Unser Leben würde aber in seiner Gesamtheit bestimmt nicht geglaubt. Die vielen Ecken und Kanten machen es unbrauchbar für ein 90-Minuten-Kunstwerk. Wenn ein Film sich trotzdem der Zufälligkeit unseres Lebens annimmt, dann ist sein Erfolg auch davon abhängig, wie unbemerkt der Drehbuchautor das Schicksal seiner Figuren lenkt.

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Eastern Promises von David Cronenberg

Nach “History of Violence” ist “Eastern Promises” bereits das zweite Projekt, dass Cronenberg mit Viggo Mortensen in der Hauptrolle verwirklicht hat. Mortensen spielt in “Eastern Promises” den zwielichtigen Chauffeur Nikolai, der für einen der einflussreichsten russischen Mafia Clans in London als Fahrer und "Mann fürs Grobe" arbeitet. Der Clan wird angeführt von dem stets freundlich lächelnden Semyon (Armin Müller Stahl) und seinem Sohn Kirill (Vincent Cassel), die nebenbei ein nobeles russisches Restaurant im Zentrum von London betreiben.

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Pressekonferenz: La Maison

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Sergi Lopez...mal nicht als Bösewicht wie in Pan's Labyrinth.

Ein roter Teppich am Atlantik

Bereits der Fussweg zur gestrigen Eroeffnung des 55. Filmfestivals in San Sebastian war bei strahlendem Sonnenschein ein echtes Vergnügen. Am Kursaal angekommen ein tadellos gepflegter roter Teppich und die gewohnte Hektik der Journalisten und Fotographen, die sich strategisch günstig um selbigen platziert hatten. Internationale Stars waren beim anschliessenden Schaulaufen zwar rar, dafür gab es aber jede Menge Filmschaffende aus Spanien zu bewundern. Zur Freude aller Prominentenjaeger haben sich zudem für die kommende Woche als Celebrity-Highlights noch Richard Gere und Liv Ullmann angesagt, die für ihr Lebenswerk geehrt werden sollen. Auch die Anwesenheit von Demi Moore und Samuel L. Jackson ist zumindest angekündigt worden. Dafür gehörte gestern Abend dann die ganze Aufmerksamkeit der Presse dem Auftritt des Jurymitglieds Paul Auster.
Als Rahmenprogramm gab es bunte Videoinstallationen und merkwürdige Tanzeinlagen, die leichte Erinnerungen ans Fernsehballett aufkommen liessen. Quasi zur Abkühlung nach dem ganzen Glamour lief dann als Eröffnungsfilm "Eastern Promises" von David Cronenberg, ein duesterer Mafiafilm im heutigen London, mit dem Cronenberg seinen Ruf als Freund exessiver Gewalt- und Ekelszenen mit Leichtigkeit weiter festigen konnte. Eine ausführliche Filmkritik folgt in Kürze.
Nicht unerwähnt bleiben soll natürlich auch die anschliessende Premierenfeier im nobelen Hotel Maria Christina und die dort auch in diesem Jahr wieder gereichten Häppchen. Ein Rätsel bleibt allerdings auch diesesmal, warum die ausgeschenkten Gratisgetränke von so minderer Qualität sind, dass sich alle Jahre wieder ein Grossteil der Filmkritiker am nächsten Morgen mit extremen Schwächungserscheinungen herumquälen muss.

Im neuen Kleid...

...das Zentrum des Festivals: der Kursaal am Playa de la Zurriola

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Nicht zu beneiden...

die Security, die am Eröffnungstag Tuchfühlung zwischen Groupies und Stars verhindern soll.

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Angekommen

Es ist jedes mal wieder faszinierend in San Sebastian anzukommen. Es ist anders als in Berlin während der Berlinale. Im kalten Berliner Februar ist man froh, wenn man im kuschelig warmen Kinosaal sitzt. In San Sebastian kann man dagegen in der Sonne am Meer, bei Pintxos, Cafe und Vino Tinto die letzten Züge des Sommers geniessen. Da müssen die Filme schon einiges bieten, um einen in abgedunkelte Räume zu locken.