Berlin verärgert Rom

Nach den Scharmützeln des letzten Jahres um das neue Filmfestival in Rom hat sich nun auch Berlinale Leiter Dieter Kosslick öffentlich zu Wort gemeldet. Kritisch bemerkte er in einem Interview mit promedia, dass die neuen Festivals in Rom und in Dubai mit großem Geld Stars einkaufen.
Das Festival in Rom fand letztes Jahr zum ersten Mal vom 13. - 21. Oktober statt. Mit üppigen 10 Millionen lag das Budget schon im ersten Jahr gleichauf mit dem Etat der Filmfestspiele in Venedig. Dass die Banca di Lavoro als finanzkräftiger Sponsor seine Gelder für Venedig und die Filmfestspiele in Taormina gestrichen hatte und nur noch das Festival in Rom unterstützt, heizte die Stimmung weiter auf. Roms Festivalchef Goffredo Bettini regagierte dann auch empfindlich auf Kosslicks Anspielungen. "We are sorry that our event's great success is causing jealousy and a mud-slinging campaign that is so extreme as to really seem ridiculous", ließ Bettini am Freitag verlauten (Variety).
Doch die Kritik Kosslicks ist nicht unberechtigt. Der Eröffnungsfilm „Fur“ mit Nicole Kidman war 2006 eigentlich für San Sebastian vorgesehen. Aber die baskische Festivalleitung konnte und wollte wohl auch nicht den Privatjet bezahlen, den Nicole Kidman für ihre Anreise verlangte. Rom dagegen ließ sich nicht lumpen. Laut Spiegel-Online kostete die Anreise von Kidman & Co. Rom 500.000 Euro.
(Hanns-Georg Rodek hat sich in einem Artikel der „Welt“ genauer mit dem „Wettebewerb der Festivals“ befasst)

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