Lo más bonito y mis mejores años (The Most Beautiful of My Very Best Years) von Martín Boulocq

"Lo más bonito y mis mejores años" kommt aus einem Land, das lange nicht mehr mit einem Film auf dem Festival in San Sebastian vertreten war: Bolivien. Anhand der Geschichte um die Freunde Berto und Victor erzählt der Film von der gegenwärtigen Situation der bolivianischen Jugend.

Berto ist ein introvertierter, schüchterner Anti-Held. Nachdem er seinen Job gekündigt hat, versucht er durch den Verkauf seines alten Volkswagen, das Geld für ein Ticket nach Madrid aufzutreiben. Victor dagegen ist ein großmäuliger Aufschneider, arbeitet in einer Videothek und schöpft Hoffnung aus seiner Projektidee, ein Pornomagazin herauszubringen. Als Victors Freundin Camilla aus dem Ausland zu Besuch kommt und sich dem Duo anschließt, beginnt sich das bis dahin monotone Leben der beiden Freunde zu beschleunigen bis es aus dem Gleichgewicht gerät.

Nach der ersten halben Stunde des Films weiß man nicht so recht, wem der Film mehr gleicht, einem Homevideo oder einem Dogmafilm. Die verwackelte Handkamera, die ausgewaschenen Bilder und der Einsatz von digitalen Verfremdungseffekten scheinen zu sehr Selbstzweck. Doch am Ende fügen sich die fragmentarischen Episoden aus dem bolivianischen Alltag zu einem glaubwürdigen Porträt der drei Hauptcharaktere zusammen.

"Lo más bonito y mis mejores años" wurde im Ausland gut aufgenommen, in Bolivien selbst dagegen weniger. Zu genau spiegele der Film die traurige Realität in Bolivien wieder, so der Produzent des Films in der Diskussion nach der Vorführung ."Lo más bonito y mis mejores años" war dann auch schnell wieder aus dem bolivianischen Kinos verschwunden. Ob der auf Mini-DV gedrehte Dogma Film es in die europäischen Kinos schafft, bleibt abzuwarten. Zu wünschen wäre es ihm, denn er ist einer von nur 6 Filmen, die letztes Jahr in Bolivien produziert wurden.

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Titel

Orignaltitel

Lo mas bonito y mis mejores años

Credits

Regisseur

Martín Boulocq

Land

Flagge BolivienBolivien

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