Der frustrierte und wegen Korruption suspendierte Polizist Shing, gespielt von Chapman To, stürzt sich von einem Frauenabenteuer ins nächste. Dabei macht er eines Nachts in einer Bar ein junges Mädchen an. Yan sitzt in seinem Wohnzimmer am nächsten Morgen und schlürft Nudeln. Sie verfolgt Shing, bis er sie entnervt zur Rede stellt. Sie behauptet, seine Tochter zu sein. Yans Mutter war seine erste Freundin, ist kurz zuvor gestorben. Und Isabella? Das ist ein kleiner Streuner, den Yans Mutter ihr geschenkt hatte. Der ist verschwunden, und Yan ist verzweifelt. Die Suche nach Isabella bringt die beiden näher zusammen. Nach und nach findet Yan einen Platz in Shings Leben, zieht bei ihm ein und stellt seinen bisherigen Lebenswandel auf den Kopf, während Shing sich immer mehr mit seiner neuen Rolle anfreundet. Die Geschichte spielt kurz vor der Übergabe Macaos an die Volksrepublik China Ende 1999. Pang Ho-Cheung versucht dem Film etwas Künstlerisches zu geben, wird auch mit Wong Kar-wai verglichen, doch davon ist er noch einige Längen entfernt.
Die Musik nervt ein bisschen. Völlig unmotiviert läuft ab und zu Tango im Hintergrund, dann Gitarrensolos für ein spanisches Restaurant. Doch die Bilder und Einstellungen hier wecken Sehnsüchte. Macao ist eine wunderschöne kleine versteckte Inselgruppe eine Stunde mit dem Schnellboot von Hongkong entfernt, mit viel üppigem Grün, halbverfallenen niedrigen portugiesischen Kolonialbauten, Patios, daneben die chinesischen Restaurants und ein Casino darf auch nicht fehlen. Alleine den blauen Himmel filmen zu können, das ist in Hongkong bei der dicken Smogdecke gar nicht mehr möglich.
Ich muss zugeben, ich war positiv überrascht. Chapman To ist ein alter Hase im HK Kino sowie Anthony Wong, wie immer großartig selbst in dieser kleinen Rolle. Und Isabella Leung, die Yan spielt (nicht den Hund Isabella)? Sie ist ein sehr junges Starlet, Model und Sängerin in Hongkong (aber in Macao geboren) – ein typisches OneManConglomerate im Asian Unterhaltungssektor. Ich konnte es kaum glauben, sie spielt gut. Ich meine, sie singt unheimlich schlecht, aber in Vergleich zu fast all den bisherigen jungen Starlets und Eintagsfliegen der letzten Jahre hat sie in diesem Film eine sehr gute Leistung gebracht.
Es ist eine runde und gelungene Geschichte. Schließlich hat Pang Ho-Cheung (auch Edmond Pang genannt) die Vorlage zu Johnnie Tos Fulltime Killer (2001) geliefert. Aber eben nicht sonderlich spannend, doch gehört der Film zu der angenehmen Unterhaltungsschublade für einen netten Kinoabend.
Kommentare ( 1 )
Die Kunst zu Loben ; ) Schade dass Isabella Leong die ihr zuteil gewordene Ehre nie lesen wird.
Posted by andreas | 18.02.06 01:33