Ein netter Film
Snow Cake macht es uns gemütlich: Gute Schauspieler, hübsche pointierte Dialoge, keine Szene ohne einen Schuss Humor und ein Setting, das genug dramatisches Potential bietet, damit auch die Tränendrüne gedrückt werden kann. Trotzdem tut hier nichts weh. Es ist ein angenehmer Film, in den man entspannt mit einem Arbeitskollegen oder mit seiner Großmutter gehen kann.
Und da liegt die Schwäche des Streifens. In diesem Film, der vorgibt Trauer, Schuld und im Kontrast zwischen dem trockenen, englischen Alex (Alan Rickman) und der autisitischen Laura (Sigourney Weaver) zu verarbeiten, gibt es weder tiefe Trauer, noch Auseinandersetzung mit Schuld und auch sonst keine wirklichen Probleme. In diesem Film tut nichts weh, sein stets geschmackvoller Gestaltung gemeinsam mit der Schauspielerleistung und dem Humor lassen uns fröhlich miterleben, wie sich menschelnd alles zum Guten wendet, notfalls auch mit Nachhilfe des Drehbuchautors.
Insbesondere der Umgang des Filmes mit der autistischen Laura hat mich misstrauisch gemacht. Es scheint mir zu einfach, jedes Problem in einem Lacher des Kinopublikums aufgehen zu lassen. Dass der Film trotzdem Spaß macht, liegt zu einem guten Teil an der Mimik von Alan Rickman, der zu Folgen den ganzen Film lang Vergnügen bereitet.
Ein netter Film, den man nicht gesehen haben muss.