Bilder, Bilder, Bilder! Alan Berliner, Regisseur, Autor, Editor, Produzent und Hauptdarsteller des Dokumentarfilms „Wide Awake“, ist ein Bilderjunkie. Kein Problem, wenn man im Filmbusiness ist, oder? „Oh doch“, versichert Berliner, der „Hellwach“ persönlich vorstellt und nach dem Screening ausführlich kommentiert, denn die Bilder halten ihn rund um die Uhr wach, weil sein nachtaktives Hirn ihn auch im Bett völlig unkontrolliert weiter mit Bildern befeuert. In „Wide Awake“ dokumentiert er seinen Kampf gegen die Schlaflosigkeit, den 24stündigen Wahnsinn von Kreativität und wie man trotzdem oder gerade deswegen einen interessanten und vor allem witzigen Film macht.
„I make films that use my life”, sagt Alan Berliner. Das kann man wörtlich nehmen. Wer mit ihm verheiratet ist, muss damit leben, hochschwanger um 4:31 morgens gefilmt und versehentlich geweckt zu werden, was Ehefrau Shari bemerkenswert gelassen hinnimmt. Mutter und Schwester werden darüber ausgequetscht, wie denn der kleine Alan als Baby und Kind geschlafen hat, mit diversen Ärzten diskutiert Berliner unter anderem die verschiedenen Techniken das Schäfchenzählens. Wenn das alles wäre, wäre diese Doku nichts Besonderes. Was den Film wirklich spannend macht, ist die Kombination mit Bild- und Szenenmontagen, die das Thema der Schlaflosigkeit in Bilder umsetzen und darüber hinaus davon erzählen, wie der Künstler Alan Berliner funktioniert und was seine Art des Filmemachens auszeichnet. Das ist sehr unterhaltsam, weil es trotz des teilweise experimentellen Umgangs mit Bild und Ton immer authentisch wirkt und jeder mit dem dauermüden Filmemacher mitfühlt, dessen Schlaflosigkeit zugleich Fluch und kreatives Kapital ist
Kommentare ( 1 )
Der Film ist große Klasse !
Berliners Meisterleistung schlechthin !
Weiter so ...
Posted by Thomas Z. | 24.09.09 18:45