Callcenter sind wie Gefängnisse. Nein, eigentlich sind sie schlimmer als Gefängnisse. In einem „normalen“ Gefängnis hat man noch die Illusion von Freiheit, der Welt draussen. Das Callcenter konstruiert eine virtuelle Welt, der man nirgendswo entfliehen kann. Für die sechs Agents ist diese Welt „Amerika“. In Seminaren wird ihr amerikanischer Akzent getrimmt. Sie werden davon überzeugt, dass in Amerika alles viel besser ist als in Indien. Dann werden sie losgelassen auf das „auserwählte Volk“, z.B. auf amerikanische Rentner.
Diese Menschen, die nie auf Ihren Anruf gewartet haben, sollen sie überzeugen, dass sie erst glücklich sind, wenn sie einen neuen Service oder ein neues Produkt gekauft haben. Tatsächlich, die Angerufenen sind nicht glücklich sondern deprimiert und frustriet. Das Gespräch nutzen sie um diesen Gefühlszustand deutlich Ausdruck zu verschaffen. Aber die Agents müssen geduldig bleiben wie Engel. Jedes Gespräch wird mitgeschnitten und bei einem "Versprecher", gibts am Monatsende weniger Geld.
Die virtuelle Welt verfolgt einen bis in den Traum. Welcher Call ist gut gelaufen, welcher nicht. Später muss jeder der Agents irgendwo hin flüchten, um nicht erdrückt zu werden. Unter den Alternativen wählen sie verschiedene: Religon, Dop, Tanz, Teddy Bären oder die Verinnerlichung Amerikas und seiner „Erfolgsmodelle“.
Indien
Kommentare ( 1 )
Hmm. Story klingt ja spannend, aber wie hat dir der Film gefallen? Gut, schlecht, nervig, atemberaubend? Würde evtl. selbst reingehen und wissen wollen, ob es sich lohnt.
Posted by Dominik | 10.02.06 15:30