Sie erzählt ihm von Ihrem Schicksal, dem Bürgerkrieg, den Verlusten in Ihrer Familie. Nächsten Sonntag ist sie nicht mehr im Park. Soweit der fiktionale Plot des Films. Nun schleicht sich die Doku herein. Der Hauptdarsteller beginnt auf den Strassen Johannesburgs scheinbar wahllos Passanten nach Fatima zu fragen. Das Geplänkel variert kaum: „Hast du Fatima gesehen“ – „Nein“ – „Sie trägt immer einen blauen Umhang.“ – „Nein, ich kenne Sie nicht“ – „Woher kommst Du? Warum bist du hier?“. Mit den Frauen flirtet er ein wenig, mit den Männern verbrüdert er sich. Die Befragten sind ausnahmslos Flüchtlinge. Sie kommen aus dem Kongo, Äthiopien, Pakistan, Palästina oder dem ehemaligem Jugoslawien. Nach der fünften Befragung entwickelt der Film einen Sog, einen einschläfernden. Ja, cool, Südafrika ist bunt, jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal...aber ich persönlich hätte eine Fotosausstellung vorgezogen, mit Porträts der Befragten und mit einem kurzen Text über ihr Schicksal. Die Ausstellung hätte ich in maximal 30 Minuten durch.
Zu Beginn der Vorstellung wurde meine Geduld bereits auf die Probe gestellt. 30 Minuten (da wäre ich aus meiner Ausstellung bereits wieder raus) bleibt die Leinwand schön weiss. Der HD Player „reseted“ sich immer wieder und muss deshalb ausgetauscht werden. Jetzt, nach 45 Minuten, kann ich nicht mehr anders. Ich mache es anderen nach, verlasse das Kino, vorbei an meinen Nachbarn, den ich dadurch leider aufwecken musste.