Im dritten Jahr in Folge tapst ein Bär durch die Berlinale-Plakate. Der Plakat-Bär ist äußerst beliebt (siehe Tiere, siehe coole Hauptstadt), deshalb Motto: Never change a winning bear. Diesmal: in metallicfarbener SciFi-Optik. 2016 debüttierte er als Existenzialisten-Bär. Ganz wunderbar melancholisch und fremd stromerte er durch nachtleere Stadtlandschaften; Wong kar-wei ließ auch schön grüßen.
2017 wurde er dann schon dreister, erlaubte sich als kesser Problem-Bär den einen oder anderen augenzwinkernden Scherz, schmiegte sich etwa eindeutig zweideutig an eine U-Bahnsäule und fuhr Paternoster.
Nun ist er endgültig zum Star geworden. Glänzend, spacig, abgehoben, turnt er auf der Weltzeituhr und macht den Rössern vom Quadriga-Gespann die Ansage, dass er den Karren eigentlich auch ganz gut alleine ziehen könnte. Als Star-Bär klappert er denn auch alle erwartbaren Sehenswürdigkeiten von Big B brav ab - da war der an den Unorten der Stadt unterwegs seiende, einsame Alain-Delon-Albert-Camus- und-die-anderen-Jungs-in-der-Band-Bär irgendwie schon cooler.
Doch 2018 kann auch lustig: Der Star-Bär im Whirlpool sieht aus wie ein Frosch im Kochtopf, der nicht merkt, dass das Wasser langsam zu sieden beginnt und es höchste Zeit wäre, die Bärentatzen unter die Arme zu nehmen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
In diesem Sinne: Bon appétit!