Hauptsache gut bemützt: Die Pressekonferenz zum Eröffnungsfilm THE GRAND BUDAPEST HOTEL

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Mützchen haben ja eine große Tradition auf der Berlinale – siehe unsere wegweisende Berichterstattung zum Thema auf der Berlinale 2007. Heute aber hat auf diesem Gebiet der große, brummige, wundervolle Bill Murray den Vogel abgeschossen: Auf der Pressekonferenz zum Eröffnungsfilm THE GRAND BUDAPEST HOTEL trug er eine keck aus der Stirn geschobene Strickversion in Schwarz, die nur ganz dezent an seinen Jacques-Cousteau-Deckel aus THE LIFE AQUATIC WITH STEVE ZISSOU (siehe Foto oben) erinnert, was insofern passend war, da auch hier Wes Anderson Regie führte.

Überhaupt hat Bill Murray auf der PK ganz wundervoll Bill Murray gespielt – wie ein geschätzter Kollege von mir es treffend formulierte: Schon während des Fotoshoots balgte er sich mit Willem Dafoe, danach plärrte er laut auf die an Anderson gerichtete Frage, wie der Regisseur es nur schaffe, immer wieder so tolle Schauspieler für seine Filme zu gewinnen: „We are promised very long hours and very low wages“, und den Rest der Zeit starrte er meist einfach nur mit seinem zerknitterten Buster-Keaton-Gesicht in die Menge.

Und sonst? Zeigte sich Wes Anderson einmal mehr als erschreckend sympathischer Regisseur, der trotz acht abendfüllender Spielfilme in 18 Jahren von der Attitüde her noch immer wie ein Jungregisseur daher kommt und schlaue Dinge über seine Filme zu sagen weiß: „Der Trick ist es, in einem absolut künstlichen Setting äußerst lebendige und wahre Figuren zu schaffen“. Er musste einem Journalisten des Boston Herald Tribune (!) dann noch schnell mal erklären, wer Stefan Zweig war, während Jeff Goldblum sehr skeptisch in die Welt schaute und Willem Defoe sich darüber freute, dass eine Journalistin ihn als „sehr sexy in dem Lederoutfit!“ lobte.

Tilda Swinton sagte mal wieder, wie wahnsinnig bedeutend die Berlinale für ihre filmische Sozialisierung war, und war ansonsten gewohnt klug und humorig-unterkühlt.

Naja, und dann gab es noch den großen Moment, in dem Bill Murray danach gefragt wurde, welcher Art seine Beziehung zu Wes Anderson nach so vielen gemeinsamen Filmen sei. Stille. Dann: „The romance ist gone.“ Und er verzieht, natürlich, keine Mine, während alles vor Lachen am Boden liegt.

Eine wunderschöne Eröffnungs-PK mit hohem Unterhaltungswert. Und Mützen-Bonus!

Kommentare ( 2 )

Noch ein Fetisch! #mützchenporn

Na....du stimmt dich ja schon gut ein ; ) Der Däne hinterlässt schon jetzt seine Spuren!

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