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April 2007

Die Trends kommen aus Osnabrück

In Cannes, Berlin und Venedig treffen sich die Stars, in der Provinz trifft sich die Szene. Mit 160.000 Einwohnern zählt Osnabrück zwar bereits als Großstadt, aber nicht zu Unrecht gilt es als eines der durchschnittlichsten Flecken Deutschlands. Wer Aufregung sucht, geht woanders hin. Trotzdem oder vielleicht gerade aus diesem Grunde hat sich hier eines der wichtigsten Festivals für Experimentalfilm und Medienkunst etabliert.

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Quelle: EMAF

Auch wenn das 20. European Media Art Festival heute seinen letzten Tag hat, läuft die angegliederte Ausstellung "FINAL CUT- Medienkunst und Kino" in der Kunsthalle Dominikanerkirche noch bis zum 20. Mai.

Der große Bruder hat sie noch alle...

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60 Jahre wird das Filmfest von Cannes. Und wieder scheinen sie alle gekriegt zu haben. Won KarWai, Tarrantino, Fincher, Gus van Sant, die Coen Brüder und sogar "unser" Fatih Akin darf als erster Deutscher seit langem wieder einen Film im Wettbewerb zeigen.

Die liebe Berlinale hat in diesem Jahr wahrlich nicht unter Starmangel gelitten, aber in den Augen der meisten Kritiker konnten die vielen Namen von Eastwood, DeNiro, Soderbergh und Ozon und Rivette bis Schrader undundund nicht über die mangelnde Qualität der Filme hinwegtäuschen.
Auch wenn wir auf dem Festivalblog zu einem differenzierteren Ergebnis gekommen sind, weil wir die Berlinale als Gesamtkunstwerk mit Forum und Panorama durchaus gelungen fanden, so bleibt das alte Problem: Nach Cannes gehen die Namen mit den großen Filmen und nach Berlin holt man offenbar zu oft nur Namen mit mässigen Filmen - jedenfalls im Wettbewerb. Ich halte einen Teil der Kritik für typisch deutschen Selbsthass, denn nach Cannes kommen sie zwar alle gern, aber bringen die großen Namen denn wirklich die ganz große Filmkunst mit an die Croisette? Im Leben nicht! Nicht mehr jedenfalls als nach Berlin.

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Suchttherapie für 32 Euro

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(Quelle: Sehsüchte)

Hervorgegangen ist das Internationale Studentenfilmfestival in Potsdam aus den FDJ-Studententagen und es war einmal "das größte studentische Filmfest des Ostblocks". Zu neuem Ruhm gelang das Festival 1995, als es von Studenten und Professoren der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg unter dem Label "Sehsüchte" neu gegründet wurde.
32 Euro kostet eine Dauerkarte für Sehsüchte 2007. Dafür gibt es vom 24. - 29. April 135 studentische Kurzfilme. Regionaler Schwerpunkt ist dieses Jahr die Andenregion (Ecuador, Peru, Bolivien, Argentinien, Chile). Neben dem Filmprogramm gibt es auch interessante Rahmenveranstaltungen, z. B. das Werkstattgespräch mit der Regisseurin Ann-Kristin Reyels ("Jagdhunde") oder die Drehbuchlounge, ein Drehbuchleseabend u.a. mit den Synchronsprechern von Johnny Depp (David Nathan) und Cate Blanchet (Arianne Borbach).