Wettbewerb: Kakushi Ken – Oni no tsume (Hidden Blade) von Yoji Yamada

Regie: Yoji Yamada * Darsteller: Masotoshi Nagase, Takako Matsu

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Ein kindlich-ernster Samurai

Dieser Film enthält jede Menge Standarts eines Samurai-Films: das Schwert-Duell, die Frage der Ehre, den Tyrannenmord, und eine große, unmögliche Liebe. Kombiniert wird diese Mischung mit einem Setting, in dem sich die Kunst der Samurai überlebt hat, aber noch nicht gestorben ist und den Protagonisten in einem Gefühl von Sinnlosigkeit lässt.

Das reicht leider nicht, um einen interessanten Film zu schaffen. Der Film spult seine Handlung in hübschen Bildern langsam und gleichmäßig ab, ohne Gewichte zu setzen. Dabei wird (zumindest in der deutschen Untertitelung) kein Satz gesagt, der nicht der Story dient. Die Menschen scheinen völlig unentfremdet und sind eins mit ihren Worten. Sie sind von derselben erstaunlichen Naivität und Gradlinigkeit, die den ganzen Film auszeichnen. Alles erscheint kindlich: der Humor, die Ehre, der Ernst, die Liebe und die Arbeit des Samurai, das Schießen mit Kanonen und Gewehren zu erlernen. Diese Kindlichkeit hat noch nicht einmal die Vorpubertät erreicht, und es ist nur folgerichtig, dass dieser Film keinen Kuss zeigt, denn die gezeigte Liebe ist so asexuell, wie das Abfeuern der Kanone ein lustiges Kinderspiel ist. Nirgends kann der Film die behauptete Umwälzung der Gesellschaft in Bilder und Ereignisse umsetzen.

So kann der Film trotz schöner Menschen und Bildern weder Märchen sein, noch eine wahrhaftige Geschichte erzählen. Stattdessen zeigt er einen kindlichen Blick, dessen Unschuld den Zuschauer je nach Naturell entweder anrührt oder auch langweilt.

Kommentare ( 2 )

haben wir den gleichen Film gesehen???

hi gatara,

was ist denn deine meinung zum film?

gruss,

andreas

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